Bielefelder Lehrer*innenbildung
Seit ihrer Gründung vor über vierzig Jahren beschäftigen sich die beiden Bielefelder Versuchsschulen, Laborschule und Oberstufen-Kolleg, mit der Entwicklung von Konzepten, die in spezifischer Weise auf die Heterogenität von Schüler*innen eingehen. Diese auf Bildungsgerechtigkeit und individuelle Entwicklung zielenden pädagogischen Konzepte würde man heute mit dem Begriff der „inklusionssensiblen Pädagogik“ rahmen. Entsprechend eng ist die Kooperation der beiden Bielefelder Versuchsschulen mit dem Zentrum, um die Ergebnisse der Versuchsschulforschung auch in die Lehrer*innenbildung einfließen zu lassen. Diese Forschung wird in Kooperation von Lehrenden und Wissenschaftler*innen als Praxisforschung betrieben. Diese Modelle stammen aus den 1970er Jahren, wurden aber fortwährend weiterentwickelt. Bereits in den 1970er Jahren war das Lehrer-Forscher-Modell als praxisbasierte Ergänzung bzw. Alternative zur vorherrschenden erziehungswissenschaftlichen Forschung gedacht. Bemerkenswert ist derzeit, dass in den USA als Reaktion auf Implementationsproblematiken datenbasierter Schulentwicklung sich eine weitere Variante der gemeinsamen Erforschung schulischer Praxis durch Wissenschaftler*innen und pädagogische Professionelle Bahn bricht: die organisationale und design-basierte Schulentwicklung. Unterschiedlichste Varianten der design-basierten Schulentwicklung lassen sich neuerdings auch in Deutschland finden. Nicht selten nehmen diese ihren Ausgangspunkt von Neugründungen von Universitäts- und Versuchsschulen. Als Reaktion hierauf wurde im Jahr 2020 von der Wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg aus der „Verbund Universitäts- und Versuchsschulen“ (VUVS) gegründet.