Die Lateinamerikaforschung ist einer der drei interdisziplinären Forschungsschwerpunkte bei der Gründung der Universität Bielefeld 1969. Mithilfe von Archivdokumenten und Interviews mit Forschenden, MitarbeiterInnen und Studierenden, die die Entwicklung der interdisziplinären Lateinamerikaforschung von der Gründung bis heute miterlebten, haben Alex Schlenker und Olaf Kaltmeier ein dokumentarisches Filmprojekt produziert, das die Erfolge, Möglichkeiten und Schwierigkeiten dieser 50-jährigen Geschichte der Bielefelder Lateinamerikaforschung aufzeigt. In dieser Dokumentation werden die vielseitigen Facetten, die eine Forschungsausrichtung an einer Universität mit sich bringen kann, herausgearbeitet. Bezüge zur "Dritte-Welt-Bewegung" in Bielefeld, zur nationalen und internationalen Lateinamerikaforschung sowie zu den großen geschichtlichen Ereignissen wie dem Putsch in Chile und der sandinistischen Revolution werden aufgezeigt. Dabei wird keine lineare Entwicklungs- und Erfolgsgeschichte erzählt. Vielmehr bestimmen Brüche, Kehrtwenden und Neuausrichtungen die Dynamik der Forschung zu den Amerikas. Hierbei wird deutlich, wie sehr Forschung auch von persönlichen Vorlieben und Konflikten, Sympathie und Antipathie bestimmt wird. Kurz: Auch in der Wissenschaft menschelt es. Deshalb stehen in diesem Film auch die Interviews mit den Beteiligten im Zentrum. Der Vielstimmigkeit die hier anklingt, wird in dem Film viel Platz eingeräumt. Jedes Einzelinterview kann zudem auch separat und in voller Länge betrachtet werden. Dies ermöglicht den ZuschauerInnen auch ein eigenes Navigieren durch die Geschichte von 50 Jahren Latein- und InterAmerika-Studien an der Universität Bielefeld.