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Fakultät für Erziehungs­wissenschaft

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Zwischen nationalen Idiosynkrasien und globaler Grammatik. Ein historisch internationaler Vergleich schulischer Überprüfungsverfahren

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Projektlaufzeit:

  •  01.09.23-31.08.26

Projektleitung: ​

Projektmitarbeit:

Fachliche Zuordnung:

  • Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
  • Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen

Förderung:

Logo DFG

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Projektnummer: 382494855
  • Fördersumme: 266,347€

Schulische Überprüfungsverfahren stellen bildungshistorisch wie gegenwartsbezogen eine stark formalisierte wie gleichzeitig bildungspolitisch legitimierte und gewünschte Spielart edukativer Prozesse der Inklusion und Exklusion dar. Als solche weisen sie ein hohes analytisches Potenzial für die Betrachtung einer schulischen Scharnierstelle auf, welches sich v.a. über bildungshistorisch ausgerichtete international-vergleichende Perspektiven sowie unter Hinzunahme diachroner Reflexionen der Verfahrensgenese im jeweiligen soziokulturellen Kontext erschließen lässt. Deshalb widmet sich das hier vorgestellte Vorhaben als thematische Fortführung und ebenso Erweiterung des Vorläuferprojektes anhand neuer Fragestellungen schulischen Überprüfungsverfahren und fokussiert hierbei sowohl Hilfsschulaufnahmeverfahren in BRD wie DDR als auch ihre internationalen Pendants in Italien und Kanada – und dies für die Nachkriegsdekaden bis zum Ende der 1980 Jahre. Das Quellenkorpus hierfür besteht aus archivalisch zu erschließenden Dokumentationen zur Genese von schulischen Überprüfungsverfahren und der dazugehörigen diskursiven Aushandlungsprozesse in den verschiedenen Ländern. Hinzu kommen bereits im Vorläuferprojekt digitalisierte und bislang unausgewertete Schülerpersonalbögen von den Standorten Görlitz und Frankfurt, anhand derer sich der Einsatz der Verfahren inklusive der verfassten gutachterlichen Stellungnahmen in konkreten Fällen nachzeichnen lässt. Die gesammelten Quellenbestände werden einerseits inhalts- bzw. konstruktanalytisch auf der Ebene der Gutachternotationen und Fallbeschreibungen ausgewertet, andererseits hinsichtlich der Rahmenbedingungen für die Genese und Konturierung derartiger Verfahren kontext- und diskursanalytisch erschlossen – dies jeweils ausgehend von Ansätzen der vergleichenden Erziehungswissenschaft sowie unter Hinzunahme theoretisierender Schritte, um letztlich dem vergleichend wie systematisierend angelegten Erkenntnisinteresse der Studie gerecht werden zu können. Ziel des Projektes ist es folglich, die Ergebnisse aus der ersten Projektphase als Anker zu nutzen, neu zu betrachten und ebenso bedeutend zu erweitern. Gefragt werden deshalb unter vergleichender Perspektive v.a mit Blick auf die BRD und die DDR nach nationalen Idiosynkrasien und transzendierenden Gemeinsamkeiten. Die Identifikation von Besonderheiten und Gemeinsamkeiten wird für Italien und Kanada fortgeführt – mit besonderem Blick auf Funktion, Durchführung sowie institutioneller Einbettung der Verfahren. Letztlich soll über die Studie empirisch fundiert reflektiert werden, ob aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln vergleichbare Muster in unterschiedlichen Geographien bzw. Kulturräumen zu identifizieren sind. Damit liefert das Projekt einen wichtigen Beitrag zu einer prospektiv zu erstellenden Grammar of Special Needs Assessment, die sozusagen als kleinster gemeinsamer Nenner potenziell exkludierender schulischer Überprüfungsverfahren zu verstehen ist.

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