2018‑2022 | Studium der Soziologie und Sozialforschung an der Universität Bremen (M. A.). Masterarbeit: „„irgendwie spielt die Erfahrung doch eine Rolle.“ – Eine qualitative Analyse zur Rolle der elterlichen Biografie für die Gestaltung frühkindlicher Bildungsmaßnahmen“ |
2015‑2018 | Studium der Soziologie an der Universität Bremen (B. A.). Bachelorarbeit: „Geschlechterdarstellungen in Kinderbüchern. Ein Vergleich der 1970er und 2010er Jahre am Beispiel von Pixi-Büchern.“ |
Seit 02/2024 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft, AG 1 Allgemeine Erziehungswissenschaft, Professur Prof. Dr. Frederick de Moll |
01/2019‑10/2020 | Studentische Hilfskraft und Tutorin am Institut für Soziologie, AG Qualitative Methoden und Mikrosoziologie der Universität Bremen / Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik (Socium) |
Laufzeit: 2023-2025
Mittelgeber: University of Waterloo & Social Sciences and Humanities Research Council (SSHRC), Canada
Projektleitung: Frederick de Moll (Deutschland), Janice Aurini (Kanada)
Die Teilhabe von sozioökonomisch benachteiligten Gruppen im Bildungssystem zu verbessern, ist in Ländern wie Deutschland und Kanada ein zentrales bildungs- und sozialpolitisch verfolgtes Ziel. In der Bildungsforschung ist es Konsens, dass der soziale Hintergrund der Familie in diesem Kontext eine wichtige Rolle spielt. Insbesondere aus den USA stammen Studien (z. B. Lareau, 2011), die zeigen, dass wohlhabende Eltern besonders viel Zeit und Geld in die Ausbildung ihrer Kinder investieren. Ihre Kinder haben infolgedessen bessere Chancen auf schulischen Erfolg, gesellschaftliche Anerkennung etwa in Form von Preisen und Stipendien und sind wettbewerbsfähiger auf dem Arbeitsmarkt, wenn es um die Sicherung prestigeträchtiger Berufe geht. Es gibt allerdings viele Unterschiede zwischen den USA und anderen Ländern, die das elterliche Handeln beeinflussen können. Für Deutschland wurde bspw. vielfach nachgewiesen, dass der sozioökonomische Status auch jenseits der Fähigkeiten ihres Kindes die Bildungsentscheidungen von Eltern im mehrgliedrigen Schulsystem beeinflusst. Leider gibt es kaum Vergleichsstudien, um diese Unterschiede besser zu verstehen. Unser Forschungsprojekt untersucht daher, wie gesellschaftliche Normen, die Gliederung und Stratifizierung des Bildungssystems und Bildungs- und Erziehungspraktiken zusammenhängen. Wir werden hierzu Interviews mit Eltern aus der gehobenen Mittelschicht in den USA, Kanada und Deutschland führen. Diese Länder haben unterschiedliche Bildungssysteme. Zum Beispiel sind die Universitäten in den USA sehr teuer und unterscheiden sich stark hinsichtlich ihres Prestiges, während sie in Kanada und Deutschland weniger teuer bzw. kostenfrei sind und zudem weniger selektiv in ihren Auswahl- und Aufnahmeprozessen. Wir wollen verstehen, wie diese Unterschiede das Handeln und Denken der Eltern sowie die Chancen der Kinder beeinflussen. Zum Beispiel, ob Eltern in Kanada und Deutschland weniger Druck verspüren, ihre Kinder zu fördern. Die Ergebnisse könnten helfen, politische Entscheidungen zu treffen, um die Chancen für alle Kinder zu verbessern.
Laufzeit: 03/2024-08/2024
Mittelgeber: Forschungsfonds Erziehungswissenschaft, Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (Foko) der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
Projektleitung: Dr. Sercan Erer, Prof. Dr. Frederick de Moll
Mitarbeiterin: Jessika Dirks, M. A.
In Deutschland liegt der Anteil junger Menschen unter 30 Jahren, die eine Hochschule besuchen, mit rund 35% im Vergleich zu den meisten anderen Mitgliedstaaten der OECD besonders niedrig (OECD, 2023). Gerade Kinder aus der Arbeiterschicht studieren nach wie vor deutlich seltener als Kinder aus Akademikerfamilien. In Debatten um Studierquoten und Studienabbruch haben in jüngerer Zeit Fragen nach dem Zugehörigkeitsgefühl (engl. „Sense of Belonging“) und dem Wohlbefinden junger Menschen an Bedeutung gewonnen (Suhlmann et al., 2018).
Ziel unseres Forschungsprojekts ist es, zunächst eine systematische Sichtung des Forschungsstands auf Basis unterschiedlicher Definitionen von Sense of Belonging im Hochschulkontext vorzunehmen. Dabei stehen die Erfassung mithilfe von Fragebogeninstrumenten und Zusammenhänge von Sense of Belonging mit sozialer Herkunft, Geschlecht und migrationsbedingten Differenzen sowie der Art der besuchten Hochschule im Mittelpunkt. Sodann ist eine qualitative Interviewstudie mit Studierenden unterschiedlicher Hochschulen in der Region geplant, um ein besseres Verständnis des Konzepts der Hochschulzugehörigkeit und geeignete Messinstrumente zu entwickeln.
Die Ergebnisse dienen der Vorbereitung einer quantitativen Studie, in der im Längsschnitt untersucht wird, wie sich das Zugehörigkeitsgefühl zur Hochschule bei Studierenden unterschiedlicher Herkunft im Verlauf ihres Studiums in Deutschland entwickelt und welche Faktoren zu seiner Zu- oder Abnahme beitragen. Im Zuge dessen werden an den deutschen Hochschulkontext angepasste Messinstrumente entwickelt. Unser Forschungsprojekt will einen Beitrag dazu leisten, die Bildungs-, Platzierungs- und Erfolgschancen insbesondere von Gruppen, die im Hochschulsystem benachteiligt sind, zu erforschen und letztlich zu verbessern.