Unabhängiges, institutionen- und länderübergreifendes Netzwerk zur „empiriegestützten Schulentwicklung"
Das EMSE-Netzwerk besteht seit 2004. Es entstand im Zuge der damals aufgekommenen internationalen und nationalen Vergleichsuntersuchungen (maßgeblich PISA) sowie einer zunehmenden Erfassung empirisch orientierter Daten über Schule und Unterricht (insbesondere Lernstandserhebungen, Schulinspektionen, Schulevaluationen). Anliegen der Beteiligten war es dabei, den Fachleuten in den Handlungsfeldern empirisch orientierter Bildungsplanung und Schulentwicklung in den Bildungsverwaltungen der Bundesländer, insbesondere in den Landesinstituten und Qualitätseinrichtungen der Länder, Raum zu geben, sich über neueste Erkenntnisse empirischer Bildungsforschung auszutauschen und über mögliche Maßnahmen beraten zu können. (Die genannten Einrichtungen haben in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Arbeitstraditionen und von daher auch ganz unterschiedliche Bezeichnungen. Im Interesse einer Vereinfachung empfehlen wir, von „Landesinstituten“ zu sprechen.)
Seitdem wurden in bislang 30 Veranstaltungen im halbjährlichen Turnus in zweitägigen Fachtagungen bzw. Workshops von ca. 80 bis 120 Personen aktuelle Forschungsergebnisse rezipiert und im Hinblick auf praktische Konsequenzen erörtert, Ansätze und Verfahren empirisch orientierter Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Bundesländern vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht.
Im Netzwerk wirken inzwischen Mitarbeitende aus allen Landesinstituten und aus vielen Kultus- und Schulministerien mit, Mitarbeitende aus wissenschaftlichen Instituten, verschiedenen Stiftungen sowie Fachleute aus dem BMBF und der KMK-Geschäftsstelle und seit Beginn das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB, Berlin) und das Data Processing Center (DPC, Hamburg).
Kennzeichnend ist die informelle Struktur des Netzwerkes: Zu den Tagungen lädt abwechselnd ein gastgebendes Institut ein, im Regelfall ein Landesinstitut, in Einzelfällen auch eine Kultusbehörde oder ein wissenschaftliches Institut einer Hochschule. Um die organisatorischen Abläufe und inhaltlichen Abstimmungen des Netzwerkes kümmern sich drei Koordinatoren (siehe „Organisation“), sie verständigen sich mit den Gastgebern über Tagungsprogramme, erkunden die thematischen Anliegen, sprechen Referentinnen und Referenten an u.a.m.
Die EMSE-Tagungen werden auf der EMSE-Homepage (www.emse-netzwerk.de) in Form von Power-Point-Präsentationen, (in einzelnen Fällen auch) Manuskripten und Handouts der Referentinnen und Referenten dokumentiert. Darüber hinaus werden Ergebnisse aus den Arbeits- und Diskussionsprozessen auch in Form von „Positionspapieren“ festgehalten (siehe „Hintergrundsmaterial“), so das EMSE Positionspapier im Jahr 2006 zu zentralen standardisierten Lernstandserhebungen (https://tinyurl.com/1wonskny) und im Jahr 2008 zum Thema „Nutzung und Nutzen von Schulrückmeldungen im Rahmen standardisierter Lernstandserhebungen / Vergleichsarbeiten“ sowie ein Diskussionspapier zum Wissenstransfer (Steffens, Heinrich & Dobbelstein, 2016).
Eine Beschreibung zum ursprünglichen Anliegen des EMSE-Netzwerkes finden Sie hier.