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Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI)

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Empathia³ Verbundforschungsprojekt

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Förderzeitraum

10.2021-12.2023

Projektmitarbeiter*innen

Dr. Marc Grimm (Projektleitung)

Jakob Baier (Projektmitarbeiter)

Pauline Heuwinkel (Hilfskraft)

Logo: Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Empowering Police Officers and Teachers in Arguing Against Antisemitism

Logo Empathia: Arguing Against Antisemitism

Antisemitismus ist in der Schule und in der Öffentlichkeit ein weit verbreitetes Phänomen. Lehrer*innen und Polizist*innen sind diejenigen Berufsgruppen, deren originäre Aufgabe darin besteht, bei Antisemitismus zu intervenieren. Durch die neue gesetzliche Regelung des Paragraphen 46, II StGB1 hat der Deutsche Bundestag die Umstände, die bei der Strafzumessung zu berücksichtigen sind, auch um antisemitische Beweggründe und Ziele des Täters erweitert. Um in diesem Sinne Beweggründe und Ziele entsprechend als antisemitisch identifizieren zu können, ist eine diesbezügliche Professionalisierung der künftigen Staatsbediensteten und die Integration von antisemitismusbezogenem Handlungswissen in ihre curriculare Ausbildung notwendig. Damit würde zudem den von Antisemitismus Betroffenen die Empathie von Staat und Gesellschaft vermittelt werden, die diese aktuell häufig vermissen.

Hier setzt unser innovatives Projekt mit einem ambitionierten Ansatz zur interdisziplinären Entwicklung eines „Joint Empowerment“ an. Das Projekt besteht aus der Entwicklung, Implementation und Evaluation

  • eines Kerncurriculums zur Antisemitismusprävention und -repression (KAP) für die Ausbildung künftiger Polizist*innen und Lehrer*innen
  • eines psychometrisch abgesicherten digitalen Large-Scale-Tests zur Erfassung von Wissen und Einstellungen zunächst in NRW und
  • einer Intervention für die Zielgruppen.

Das Ziel der parallelen Entwicklung eines validen Testinstruments und der Intervention besteht darin, am Ende der Projektzeit über einen auch in affinen Bereichen einsetzbaren Test im Kontext Antisemitismusprävention zu verfügen, der sich zudem in Kombination mit validierten Kursmaterialien zum KAP in multiplen Aus- und Fortbildungskontexten in Schule und Polizei und auch darüber hinaus (z. B. Justiz, Bundeswehr, Verfassungsschutz, Auswärtiger Dienst) einsetzen lässt. Derartige Möglichkeiten werden bereits während der Projektlaufzeit mit den Mitgliedern des Beirates ausgelotet und konzeptuell umgesetzt. Eine über NRW hinausgehende Repräsentativität des Tests für die Bundesrepublik wird ebenfalls ausgelotet und angestrebt. Das Kerncurriculum KAP und die Grundlagen der Intervention sollen durch die Kooperation mit den Praxispartnern aus Lehrer*innen und Polizist*innenbildung in Aus- und Fortbildungsprogramme implementiert werden. Der standardisierte KAP-Test und die qualitativen Interviewleitfäden dienen dabei als Evaluationsinstrumente sowie auch unabhängig davon zur Erfassung von Wissen und Einstellungen.

Partner

  • Universität Bielefeld, ZPI - Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter: Dr. Marc Grimm
  • Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Geschichtswissenschaften: Prof. Dr. Nicola Brauch & Dr. Marcel Mierwald
  • Universität Tübingen, Hector Institut für Empirische Bildungsforschung: Prof. Dr. Ulrich Trautwein & Lisa Zachrich
  • HSPV - Hochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen in Gelsenkirchen: Dr. Sarah Jahn & Jana Frommer
  • Tikvah Institut gUG Berlin: Volker Beck & Deidre Berger
  • Ruhr-Universität Bochum, CERES: Prof. Dr. Alexandra Cuffel & Jonna Mäder

 

Bielefelder Teilprojekt „Sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung zu aktuellem Antisemitismus in jugendlichen Milieus und zu Einstellungen bei Polizist*innen“

Logo Bielefelder Teilprojekt: Sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung zu aktuellem Antisemitismus

Das Teilprojekt umfasst die Ausarbeitung eines fachwissenschaftlichen Beitrages zur Entwicklung, Implementierung und Evaluierung eines Kursprogrammes für angehende Lehrer*innen und Polizist*innen zur Antisemitismusprävention auf der Basis des KAP, der die Erarbeitung der Ausprägung akuter Antisemitismen insbesondere in jugendkulturellen Milieus für die vier Bildungsmodule der Intervention vorsieht.

Zudem werden mit einer qualitativen  Erhebung Wissensbestände von Polizist*innen zu den Themenbereichen Antisemitismus und Judentum identifiziert, die es erlauben das KAP auf die identifizierten Bedarfe der Zielgruppe abzustimmen und die Kompetenzen der Polizist*innen im Erkennen und Benennen von Antisemitismus zu stärken.

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