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Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI)

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Wissenschaftliche Begleitung eines Bildungsformats gegen antisemitische Verschwörungsmythen

In dem vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales geförderten Modellprojekt „Verschwörungsmythen – Bildungsmaterialien zur Antisemitismusprävention“ wird in Zusammenarbeit von Max Mannheimer-Studienzentrum in Dachau (MMSZ) und dem Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI) an der Universität Bielefeld ein Bildungsangebot entwickelt, das über Antisemitismus und Verschwörungsmythen aufklärt und sich an Jugendliche und junge Erwachsene richtet. Konzipiert werden die Bildungsmaterialien durch das Max Mannheimer-Studienzentrum und wissenschaftlich begleitet durch das Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter.

Die Bildungsmaterialien werden in der historisch-politischen Bildungsarbeit des MMSZ verwendet. Die Auseinandersetzung mit Funktionen, Strukturen und Emotionen im Kontext antisemitischen Verschwörungsdenkens erfolgt im historischen Längsschnitt, wodurch Kontinuitäten und Aktualisierungen des Ressentiments sichtbar werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit Fallanalysen antisemitischer Verschwörungsmythen aus der Weimarer Republik in ihrer Verbindung zu gegenwärtigen Erscheinungsformen. Ziel des Formats ist, die Teilnehmenden historisch informiert für Antisemitismus in der Gegenwart zu sensibilisieren und sie zu befähigen, antisemitische Ressentiments zu erkennen und begründet zurückzuweisen.

Die Evaluation des Projekts wird sowohl formativ als auch summativ durchgeführt: (1) formativ, indem die Entwicklung des Bildungsformats fortlaufend wissenschaftlich begleitet wird; (2) summativ, indem die Wirkung des Bildungsangebots gemessen wird.

Qualität und Nachhaltigkeit des Bildungsformats sollen durch die wissenschaftliche Begleitung gefördert werden. Während der Entwicklungsphase fließen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Verschwörungsmythen und pädagogisch-didaktischen Ansätzen im Austausch von Forschung und Praxis prozessbegleitend ein. Zusätzlich werden einzelne Module in den Materialwerkstätten der Bielefeld School of Education (BiSEd) einer systematischen Reflexion unterzogen. Die Wirkungszusammenhänge werden durch quantitative Befragungen, teilnehmende Beobachtung in der Erprobungsphase und Reflexionsgespräche mit den Praktiker:innen erforscht. Dadurch können auch die Interessen, Perspektiven und Bedarfe der Zielgruppen in die Entwicklung des Bildungsformats mit aufgenommen werden. Durch eine mehrstufige quantitative Befragung der Teilnehmenden werden Wissenszuwachs, Empathieentwicklung, Kompetenzgewinn, Akzeptanz und Resilienz gemessen.

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