Der Arbeitsbereich setzt einen Schwerpunkt auf die Erforschung globaler Mikro- und Verflechtungsgeschichten. Vier Themenfelder stehen im Zentrum der Analyse: Akteure globaler Verflechtung, Orte globaler Verflechtung, Diskurse/Imaginarien der Verflechtung sowie Dynamiken der Verflechtung und Globalisierung/en.
Das Projekt widmet sich dem immensen europäisch-ostafrikanischen Feuerwaffenhandel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es nähert sich diesem Phänomen im Kontext der Globalisierung der ost- und zentralafrikanischen Handelsbeziehungen, untersucht Modalitäten des interkulturellen Kontaktes, der translokalen Verflechtung sowie Entflechtung, und fragt nach Zusammenhängen von Handel, Gewalt und Moralisierung. Es erforscht afrikanische und europäische Regulierungsversuche der Waffeneinfuhr und beleuchtet das Verhältnis von Humanitarismus und Kolonialismus. Es untersucht schließlich das koloniale Waffenregime und den Widerstand gegen dasselbe
Bearbeiter: Dr. Felix Brahm
Das Projekt befasst sich mit dem Ruhrgebiet als Region verdichteter europäischer Kontakte und Mobilität im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Deutschland ist nach dem neuesten OECD-Bericht weltweit das zweitbeliebteste Zielland von Migration. Der Blick auf die frühe(n) polnisch-deutsche(n) Zuwanderung(en) in die Ruhrregion soll dazu beitragen, die lange und wechselvolle Geschichte der Migration nach Deutschland und die damit einhergehenden Austauschprozesse zu verstehen, zugleich aber auch vorherrschende Denkmuster zu reflektieren und im Hinblick auf vergessene Erfahrungen zu überdenken. Die Arbeit zielt darauf ab, die Beziehungen und Wechselwirkungen unter Zugezogenen und Sesshaften in der Ruhrregion aus unterschiedlichen Perspektiven – von Unternehmern, Kirchen, Polizei, staatlicher und städtischer Verwaltung, Mobilen und Zurückgebliebenen – auszuleuchten und dadurch das Verhältnis von Migration und Vergesellschaftung jenseits von Begriffen wie ›Integration‹, ›Assimilation‹ und ›Parallelgesellschaft‹ genauer zu fassen. Sie lotet Handlungsspielräume, Tendenzen der Adaption und der Resistenz im Lokalen in Relation zu einem sich steigernden und schwächer werdenden Nationalismus und einer globalen Ökonomie aus. Insgesamt soll sie so einen Beitrag dazu leisten, wie eine kulturell sensible, Mikro- und Makrostrukturen austarierende Geschichte von Migration und Gesellschaft aus dem Blickwinkel von Menschen unterschiedlicher Herkunft begründet werden kann.
Bearbeiterin: Dr. Anne Friedrichs
Die systematische Klassifizierung der Menschheit etablierte sich im 18. Jahrhundert innerhalb der Naturgeschichte und nahm im 19. Jahrhundert eine Dynamik unglaublichen Ausmaßes an. Ziel des Promotionsvorhabens ist es, den Wandel der Praktiken des Vergleichens innerhalb der anthropologischen Anatomie in Europa und Nordamerika sowie die Zusammenstellung der Schädelsammlungen und deren Transport weltweit praxeologisch zu analysieren.
Der translokale Ansatz untersucht das Wechselverhältnis von individuellem Handeln, Wissenschaft und den Kontextbedingungen, wie dem Kolonialismus, der Aufklärung, dem Sklavenhandel sowie der Etablierung von Nationalstaaten und Nationalismus, letztere insbesondere für das 19. Jahrhundert. Wissenschaftliche Theorien im Allgemeinen und Rassentheorien im Besonderen müssen dekonstruiert werden, um die Kontingenz zu erkennen und als Ergebnis von Handlungen wahrgenommen zu werden. Um dies zu zeigen, folgt die Untersuchung der Reise von Schädeln. Das Messen, Vergleichen und Klassifizieren von menschlichen Schädeln war eine weitverbreitete naturhistorische Praxis. Das 18. Jahrhundert als die Ära der Expeditionen und der Erforschung der Welt ermöglichte den Transfer von Objekten aus fernen Regionen und war eine Voraussetzung für den enormen Anstieg des Vergleichens von Schädeln innerhalb der europäischen Vergleichenden Anatomie.
Das Projekt versucht die Frage nach Interdependenzen zwischen translokalen Verflechtungen, Vergleichspraktiken und Dynamiken der Globalisierung zu beantworten. Es ist die Verflechtung Europas mit der Welt, beginnend im 18. Jahrhundert, die den Wunsch hervorbrachte sich vom Rest der Welt zu unterscheiden und abzugrenzen. Dies war nicht zuletzt eine Voraussetzung für die darauffolgende Ausbreitung des globalen Rassismus.
Bearbeiterin: Malin Sonja Wilckens
Aktuelle Geschichten der Globalisierung diskutieren intensiv die Stellung des Globalen als Basiskategorie ihrer Analyse. Zwischen Ansätzen, die Globalität in der Verflechtung von Lokalitäten verschwinden lassen möchten, bis zu Ansätzen, die in ihr einen global wirkmächtigen Prozess erkennen spannt sich ein Feld auf, das versucht, die Verflechtungen von Agenten und deren ökonomischen, politischen und epistemischen Handlungsweisen zu begreifen, ohne dabei Globalität durch die Augen Zentraleuropas zu sehen. Geschichten werden konsequent perspektiviert und dadurch vielseitig und reflektiert. Die Globalisierung wird in diesem Zusammenhang zu einer historisierbaren Form des räumlichen Denkens und Handelns, zum Globalisieren. Das Globalisieren wird verständlich als Bezugssystem des Handelns und Denkens, einer Form der Herstellung von Welt als vergleichbarer Ganzheit. Diese Form des globalen Bezugs hat über das 19. Und 20. Jahrhundert in den europäischen imperialistischen Eroberungen ihren konsequentesten Ausdruck gefunden.
Es ist das Ziel des Forschungsprojektes am Beispiel von Plänen des Weimarer Arztes Robert Froriep zur Errichtung einer Tuberkuloseheilanstalt mit angegliedertem zoologischem Garten aus den 1850er Jahren diese historisch wirkmächtige Form des Globalisierens exemplarisch zu analysieren, die als prägend für die imperiale Moderne gelesen wird. In der Materialisierung einer räumlichen Ordnung von Objekten, Akteuren und deren Beziehungen zueinander wird Globalität durch die Überlagerung von gesundheitlichen, politischen, ökonomischen, moralischen, historisch-anthropologischen, klimatischen und geographischen Bedeutungen hergestellt. In deren Spannungsfeld wird Geschichtlichkeit in einer konzentrischen Anordnung um das ‚gesunde, moralische europäische Subjekt’ im Zentrum bis hin zum ‚exotischen Tier’ am Rande verräumlicht und hierdurch Geschichte, Biologie und Geographie zu einer globalen Gesamtheit gefügt, in der alle Elemente aufeinander abbildbar sind.
Bearbeiter: Franz Kather
Der griechisch-türkische Krieg von 1897 zwang Freiwillige und Beobachter zu weltweiten Vergleichen. Was zwischen April und Mai 1897 in Thessalien geschah, ließ sich nicht mit lokalen Maßstäben beschreiben. Die Welt mit ihren technischen, kommunikativen und 'zivilisatorischen' Errungenschaften und Unterschieden diente den meist männlichen Europäern als Vergleichshorizont. Meine Dissertationsprojekt fragt, wie Kriegsberichterstatter und -teilnehmer, Militärs und Mediziner aus Großbritannien, Frankreich, und Deutschland die Ereignisse auf der historischen Bühne Griechenlands beobachteten und verglichen. Zugleich will es erklären, weshalb der globale Vergleich gerade zur Jahrhundertwende möglicherweise eine Veränderung erfuhr.
Bearbeiter: Niko Rohé
Das Promotionsprojekt untersucht den deutsch-chinesischen Waffenhandel in der Zwischenkriegszeit, um Einsichten in die deutsch-chinesischen Beziehungen vor und nach dem erforschten Zeitraum zu erhalten. Ziel der Arbeit ist, auf Grund chinesisch- und deutsch-sprachiger Quellen, nicht allein den deutsch-chinesischen Waffenhandel in der Zwischenkriegszeit zu rekonstruieren, sondern auch die komplexen Selbst- und Fremdbeschreibung der historischen Akteure bzw. ihrer Kommunikation über den Waffenhandel einer kulturhistorischen Analyse zu unterzuziehen. Dabei werden die Machtverhältnisse zwischen China und Deutschland, die durch den deutsch-chinesischen Waffenhandel dargestellt, erzeugt und umgestaltet wurden, ins Zentrum der Fragestellung gestellt.
Bearbeiter: Lili Zhu
Why did the American state in the late 19th century abandon its traditional politics of anti-militarism and began to prepare for war in peacetime?
After the Civil War, a movement formed within the American military that wanted the armed forces to modernize and assume a greater role in the world and the nation. Early efforts of this reform movement were met with indifference, as the government quickly dismantled the wartime military and relegated its officers to political isolation. Toward the end of the century, however, America caught up with European military modernization, building a new navy and expanding the army, thus preparing for future conflicts. This research project will investigate why this change from anti-militarism to militarism occurred.
The proposed hypothesis is that this development was caused by changes in how the American state observed world politics. After 1865, military professionals looked to European states for models to fear and follow, whereas the public and the civilian state had little interest in global power politics. The “shrinking of the world” had contradictory effects on the United States, strengthening both anti-militaristic globalism as well as “Realpolitik” nationalism within different segments of the state. Only when these different modes of observation began to align did a political consensus emerge and reform became possible.
This research project contributes to the study of political development by showing how the uniquely American relationship between the military and the civilian state resulted in a bifurcated view of world politics. This will relate domestic developments to changes in world politics. Bringing the often-neglected case of American history into the discussion of state formation and world politics will add a new perspective to debates on comparisons and global entanglements. This project will draw on historiographic primary source analysis as well as methods from qualitative process-analytic political science.
Bearbeiter: Johannes Nagel
Bearbeiter: Glays Margarita Vásquez Zevallos
Globaler Wandel wird durch Mikrodynamiken entscheidend beeinflusst. Ausgehend von dieser These entwickelt das Projekt einen neuen praxeologischen Ansatz zur Erforschung der Geschichte der Globalisierung/en. Dieser neue Zugang zur Globalisierungsgeschichte rückt die Analyse von Vergleichspraktiken sowie die handelnden Akteure ins Zentrum.
Bearbeiterin: Angelika Epple
Der Krieg von 1898 hatte nachhaltige globale Konsequenzen, indem er etablierte Ordnungsmuster in Frage stellte: Zum einen realisierten die europäischen Großmächte, dass die USA nun als imperialer Rivale, der die amerikanische Hemisphäre für sich beanspruchte, ernst genommen werden musste. Zum anderen kämpften Kuba und die Philippinen um ihre Unabhängigkeit und versuchten, sich jeweils als Nationalstaat zu etablieren. Schließlich suchten die USA eine neue innere Einheit. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die eskalierenden sozialen und rassistischen Konflikte kontrolliert werden konnten: eher durch lokale Autoritäten oder durch bundes- bzw. zentralstaatliche Interventionen.
Das Projekt untersucht mit einem multiperspektivischen Ansatz erstens, wie sich in Folge und während des Krieges von 1898 die vielfältigen Gewalt-Dynamiken auf (trans-) lokaler, (trans-) nationaler und weltregionaler Ebene gegenseitig so beeinflussten, dass es zu einer Erosion und Neujustierung der imperialen Ordnung kam. Es geht zweitens der Frage nach, inwiefern für diese doppelte Bewegung Praktiken des Vergleichens grundlegend waren. Dabei stellt es konsequent translokale Verflechtungsbeziehungen ins Zentrum der Analyse. Es geht davon aus, dass mithilfe temporalisierter Vergleiche unterschiedlicher Akteure aus ganz unterschiedlichen Interessenlagen eine je spezifische Zukunft entwarfen, die den aktuellen mit dem zu erreichenden bzw. dem unbedingt zu verhindernden gesellschaftlichen Zustand in eine komparative Beziehung stellte. Die Vergleichspraktiken, so die Ausgangshypothese setzten Dynamiken frei, die zu neuen lokalen, nationalen und globalen Asymmetrien führten.
BearbeiterInnen: Angelika Epple, Klaus Weinhauer
Die Geschichte der Globalisierung wurde bisher als ein Prozess der zunehmenden weltweiten Vereinheitlichung beschrieben. Das Buchprojekt setzt dagegen die Analyse zahlreicher Ver- und Entflechtungsprozesse, mit der die Welt seit dem 15. Jahrhundert einerseits einheitlicher, zugleich aber auch heterogener geworden ist. Ausgehend von einem mikrogeschichtlichen und akteurszentrierten Ansatz setzt es einen zeitlichen Schwerpunkt im langen 19. Jahrhundert und behandelt exemplarisch drei Themenfelder, die als entscheidende Kräfte hinter Globalisierungsprozessen gelten: Krieg und Frieden, die Produktion von Wissen und die Geschichte globaler Waren.
Bearbeiterin: Angelika Epple
Weltweit scheinen Gewalt und Stadt untrennbar verflochten zu sein. Diese Verbindung speist spätestens seit dem 19. Jahrhundert Untergangs- und Verfallsszenarien. Trotz dieser Dramatik und Relevanz fehlen immer noch historische Studien zu diesem Themenfeld, vor allem für das 20. Jahrhundert. Das Verhältnis von Stadt und Gewalt zu erforschen, berührt viele Sektoren der Geschichtswissenschaft: Stadtgeschichte, die Geschichte kollektiver Proteste, sozialer Bewegungen sowie die Arbeiter- und Arbeiterbewegungsgeschichte, aber auch die Wissens- Erinnerungsgeschichte. Zudem bietet sich das Themenfeld für interdisziplinäre Studien sowie für innovative methodische Ansätze (Transfers, Verflechtungen, lokale und globale Interaktionen) geradezu an. Zum einen verstehen die nachfolgend skizzierten Projekte Stadt als Knotenpunkt raumbezogener bisweilen gewaltsamer Kommunikation, beeinflusst von translokalen, transregionalen und transnationalen Imaginarien und Wissenssystemen. Zum anderen sind sie fokussiert auf kollektive körperliche Gewalt. Drittens wird Gewalt, neueren Forschungen folgend, als Kommunikationsakt verstanden.
Bearbeiter: Klaus Weinhauer
(Teilprojekt 1)
Urbane Gewalt in Lateinamerika ist zwar in anthropologischen sowie sozial- und politikwissenschaftlichen Studien analysiert, jedoch fehlen speziell für das 20. Jahrhundert erstaunlicherweise geschichtswissenschaftliche Arbeiten. Ähnliches gilt für US-amerikanische Großstädte. Das sozial- und kulturgeschichtliche Projekt untersucht vor allem die markante Phase urbaner Unruhen von Mitte der 1960er bis in die 1980er Jahre. Methodisch werden Verflechtungs-, Vergleichs- und Transferperspektiven verknüpft. Mit diesem Ansatz sollen Leitbilder stadtgesellschaftlicher Integration, auf urbane Gewalt bezogene Wissenstransfers ebenso untersucht werden wie die Gewalt- und Befriedungspraktiken sowie Erinnerungskulturen relevanter zivilgesellschaftlicher und staatlicher Akteure.
Bearbeiter: Klaus Weinhauer
(Teilprojekt 2)
Zwischen etwa 1916 und 1923 gab es global unzählige kollektive Proteste. Arbeitsbezogene Streiks gehörten ebenso dazu wie Hungerunruhen, Mietstreiks und urbane Proteste; vereinzelt entstanden sogar Revolutionen. Erstaunlicherweise hat die Forschung diese Unruhen bislang noch nicht im Zusammenhang untersucht. Einzig die Revolutionen der ersten und zweiten Dekade des 20. Jahrhundert sind relativ gut untersucht – zumeist allerdings mit politikgeschichtlichen Ansätzen. Das Projekt untersucht diese große globale Unruhe aus sozial- und kulturhistorischer Verflechtungsperspektive, die sich auf Städte konzentriert und Labour-, Locality- und Global Studies methodisch integriert. Das Projekt geht von drei Fragen aus. 1.) Welche Ängste und Unsicherheiten prägen diese Unruhen und welche Einflüsse gehen dabei von den Revolutionen in Mexiko und Russland aus? 2.) Lassen sich im Anschluss an das Buch von Linebaugh/Rediker (The many-headed Hydra, 2003) in dieser globalen Unruhe auf lokaler, regionaler, nationaler und/oder transnationaler Ebene Verflechtungen der Kollektivakteure nachweisen. Handelte es sich gar um eine Wiederkehr der many-headed hydra? 3.) Welche konkreten Auswirkungen hatte der Erste Weltkrieg, der pauschal immer wieder als wichtiger Auslösefaktor genannt wird, auf diese Unruhen?
Bearbeiter: Klaus Weinhauer
Welche Verbindungen bestanden zwischen der Sowjetunion und Argentinien in der frühen Phase des Kalten Krieges? Zwar waren die konkreten wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern keineswegs markant, aber diskursive Bezugnahmen auf die UdSSR prägten maßgeblich die argentinische Politik unter Juan Perón (1943–55). Diese »geopolitischen Imaginarien« werden, den theoretischen Prämissen von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe folgend, mittels einer Diskursanalyse herausgearbeitet. Besonders sticht dabei die »Dritte Position« des Peronismus hervor, die eine Alternative zu den Systemen der Supermächte darstellen sollte.
Transcript Verlag, Bielefeld 2018
Bearbeiter: Mirko Petersen
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert veränderten sich die nationalen Prioritäten der USA, als eine junge, aufstrebende Weltmacht. Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es, die Art und Weise zu untersuchen, wie diese nationalen und internationalen Imperative die Praktiken und Vorstellung über Weltgeographie und Kartografie in den USA veränderten und wie letztere durch verschiedene Medien an amerikanische Jugendliche vermittelt wurden, damit diese als zukünftige erwachsene Amerikaner ihrer imperialen Rolle besser entsprachen. Bezugnehmend auf Raumtheorien von unter anderen David Harvey und Fredric Jameson, sowie methodisch basierend auf dem „close reading“, werden hauptsächlich Geografieeinführungswerke für die Schule und beliebte Geografiespiele analysiert, welche um die Jahrhundertwende von Erwachsenen für amerikanische Kinder der Mittel- und gehobenen Mittelschicht produziert und vermarktet wurden. Des Weiteren untersuche ich die Konsummuster dieses geografischen Wissenskomplexes, indem ich die von Kindern geschriebenen Briefe und entworfenen geografischen Puzzle analysiere, welche diese an die zwei berühmtesten Jugendzeitschriften der Zeit schickten. Durch diesen Korpus an verschiedenen Primärquellen erforsche ich erstens die konstruktiv konkurrierenden Welten einer tatsächlichen und imaginären Geografie, welche sowohl durch professionelle Geografen
Bearbeiterin: Mahshid Mayar
Das aus einem Seminar mit MA-Studierenden und Doktoranden hervorgegangene Projekt fragt nach Spuren einer kolonialen Vergangenheit in Bielefeld und Umgebung. Es beleuchtet Regionalgeschichte aus einer globalen Perspektive und thematisiert die translokale Verflechtung Bielefelds. Die Ergebnisse weisen auf eine frühe und intensive ökonomische Verflechtung mit den ehemaligen deutschen Kolonien hin und zeigen die lokale Verankerung von kolonialem Aktivismus und missionarischem Engagement auf.
BearbeiterInnen: Felix Brahm / Bettina Brockmeyer
HK Research Team for Locality and Humanities, Pusan National University
The objective of this interdisciplinary project was both to discuss and to clarify the theoretical concept of Locality, bringing together colleagues from the historical sciences with sociologists, anthropologists, linguists, and geographers. It inquired into reciprocal dependencies between local and transnational entanglements with the globalization process and tried to identify modalities of trans-local relations.
Bearbeiter: Angelika Epple / Felix Brahm
Bearbeiterin: Julia Breittruck
"Fair Trade ist in. Die wachsende Nachfrage nach Waren mit symbolischen Wertzuschreibungen wie der des "gerechten Handels" hat dazu geführt, dass sich immer mehr wissenschaftliche Disziplinen dem Phänomen einer "Moralisierung der Märkte" (Nico Stehr) zuwenden. An historischen Untersuchungen mangelte es aber bislang. Diese Lücke füllt Ruben Quaas mit seiner Dissertation zur Geschichte des Fairen Handels. Der Fokus der Untersuchung liegt sowohl auf den Akteuren, die in der Arbeit über das Konzept der sozialen Felder gegriffen werden, als auch auf der Ware Kaffee. Quaas zeigt, dass die Wertzuschreibungen der Waren und das Verständnis eines Fairen Handels immer von der Interpretation globaler Zusammenhänge und von lokalen Wert- und Normvorstellungen geprägt war. Die Dissertation bietet den Diskussionen um eine Moralisierung der Märkte und um Sinn und Nutzen von Fair Trade ein historisches Fundament und wird sie so in ein ganz neues Licht stellen.
Die Dissertation wurde im Mai 2014 verteidigt und ist im Frühjahr 2015 beim Böhlau Verlag als Buch erschienen.
Bearbeiter: Ruben Quaas