Die Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen historischer Forschung ist ein programmatisches Anliegen der Bielefelder Geschichtswissenschaft seit ihrer Gründung. Der Leitgedanke der Theorieorientierung verbindet sich mit einer produktiven Vielfalt der Forschungsgegenstände und Ansätze. So erstreckt sich die historische Forschung an der Universität Bielefeld nicht nur über alle Epochen hinweg, sondern auch auf zahlreiche systematische Bereiche. Eine Besonderheit ist die Integration von Teilbereichen, die andernorts getrennt von der Geschichtswissenschaft existieren, wie die Wirtschaftsgeschichte, die Historische Bildwissenschaft/Kunstgeschichte und die Wissenschaftsgeschichte.
Die theoretische Reflexion des Faches fördert das intensive Gespräch zwischen den Arbeitsbereichen und mit den Nachbardisziplinen. Das 2017 eingerichtete Zentrum für Theorien in der historischen Forschung gibt diesem Austausch einen institutionellen Rahmen und erweitert ihn zu einer international vernetzten Diskussion über die Relevanz von Theorien in der geschichtswissenschaftlichen Forschung und in der Geschichtsdidaktik. Auch die Promotionsausbildung in der Bielefeld Graduate School in History and Sociology basiert auf dem Fachgrenzen überschreitenden interdisziplinären Dialog.