Arbeitsgruppe 8: Demografie und Gesundheit
Bemerkenswerte Verbesserungen der Lebenserwartung in den letzten zwei Jahrhunderten in Ländern mit hohem Einkommen haben zu vermehrter Forschung über gesundes Altern geführt. Die meisten Studien haben ergeben, dass Menschen unter 85 Jahren trotz tendenziell zunehmender Prävalenzen chronischer Krankheiten unabhängiger und weniger gesundheitlich eingeschränkt sind als frühere Kohorten im gleichen Alter.
In den letzten zehn Jahren wurde mehr Forschung betrieben, nicht nur um zu untersuchen, wie die Menschen altern, sondern auch, wie sie sterben. Anhand von Daten aus nordischen Registern untersuchen wir die Unterschiede in Bezug auf den Beginn der häuslichen Pflege und der Inanspruchnahme von Langzeitpflege sowie den Sterbeort in verschiedenen sozialen Gruppen. Unsere ersten Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der Krankenhaussterbefälle in Dänemark zwischen 1980 und 2014 generell zurückgegangen ist, mit Ausnahme von Hochbetagten, den Erkrankungen des Atmungssystems und den ein- bis dreitägigen terminalen Krankenhausaufenthalten bei Hochbetagten. Die Ergebnisse dieses Projekts werden für die Planung von Strategien für die Versorgung am Lebensende von zentraler Bedeutung sein.
Dieses Projekt leistet auch einen methodischen Beitrag zur Erforschung spezifischer Gesundheitsphänotypen bei Hochbetagten, die durch Erhebungen ggf. nicht genau erfasst werden können. Konkret untersuchen wir unter Verwendung einzigartiger, in Dänemark verfügbarer, mit Erhebungsregistern verknüpfter Daten die folgenden Forschungsfragen: Führt die Einbeziehung von Proxy- Befragten zu einer geringeren Genauigkeit der Umfrageantworten und damit zu verzerrten Schätzungen? Hatte die Teilnahme an Längsschnittuntersuchungen zur Gesundheit tatsächliche Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten der Teilnehmer*innen? Wenn ja, waren diese Effekte geschlechtsspezifisch?
Veröffentlichungen:
Forschungsprojekt: Mehr als nur das Personal? - Das komplexe Zusammenspiel zwischen der Personalausstattung, dem Organisationskontext und der Qualität in der Langzeitpflege
Das Projekt zielt darauf ab, komplexe Interaktionen zwischen der Personalausstattung von Pflegeeinrichtungen und anderen organisatorischen Kontextfaktoren wie Führungsstil, Arbeitskultur oder Kommunikation zwischen Pflegeteams zu untersuchen und zu analysieren, wie diese Interaktionen die Gesundheit der Bewohner*innen in der Langzeitpflege beeinflussen. mehr...