Nach ihrer akademischen Ausbildung in der deutschen Sprache und Literatur an der Université Paris-Sorbonne sowie einem Gastspiel an der LMU in München emigrierte Claire Kramsch 1962 in die USA, wo sie sich zunächst 25 Jahre am M.I.T. in Cambridge, Massachusetts, sowie an der Cornell University wissenschaftlich betätigte, bevor sie 1989 einem Ruf an die University of California in Berkeley folgte. Dort wirkte Claire Kramsch als Professorin sowohl im German Department und der Graduate School of Education als auch im Berkeley Language Center, das sie 1994 mit begründete und bis 2006 leitete. Mit ihrer Forschung bewegt sie sich vornehmlich auf dem Feld der angewandten Linguistik, wobei sich ihr Interesse auf die soziale wie (inter)kulturelle Komponente des Spracherwerbs richtet.
Schon 1988 zeichnete der American Council for the Teaching of Foreign Languages (ACTFL) Claire Kramschs signifikante Leistung zur Vermittlung von Kultur im Fremdsprachenunterricht mit dem Nelson Brooks Award aus. 1998 verlieh ihr die BRD durch Roman Herzog für ihre Leistungen im interkulturellen Dialog die renommierte Goethe-Medaille. Zwei Jahre später erhielt sie nicht nur von der Association of Departments of Foreign Languages (ADFL) den Award for Distinguished Service to the Profession, sondern auch von ihrer Alma Mater den UC Berkeley Distinguished Teaching Award. Zuletzt machte sie sich 2007 um The Distinguished Scholarship and Service Award der American Association for Applied Lingusitics (AAAL) verdient.
Claire Kramsch erhielt die Ehrendoktorwürde 1998 von der Middlebury School of Languages, 2001 vom St. Michael´s College, 2010 von der University of Waterloo und im Jahr 2015 auch von der UC Berkeley zusammen mit dem Berkeley-Citation-Preis für ihr Lebenswerk.
Zwei ihrer wissenschaftlichen Hauptwerke wurden von der Modern Language Association (MLA) mit dem Kenneth W. Mildenberger Prize geehrt (siehe Publikationsliste). Neben zahlreichen eigenen Veröffentlichungen war sie aber u. a. auch Mitherausgeberin der Zeitschrift für Applied Linguistics und gründete das elektronische L2 Journal, dessen Chefredakteurin sie bis heute ist. 1994/95 bekleidete Claire Kramsch das Amt der Präsidentin der American Association of Applied Linguistics und amtiert in selbiger Funktion derzeit bei der International Association of Applied Linguistics (AILA).
Auswahlbibliographie