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Harald Weinrich-Gastlehrstuhl

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Prof. Dr. Paulo Astor Soethe

(Gastprofessor "Harald Weinrich-Gastlehrstuhl" im WiSe 2017/2018)

Paulo Soethe

In Südbrasilien geboren, studierte Paulo Astor Soethe an der dortigen Bundesuniversität von Paraná (UFPR) Germanistik und wurde 1999 mit einer Arbeit über Thomas Manns Der Zauberberg und João Guimarães Rosas Grande sertão: veredas an der renommierten Universität von Sao Paulo promoviert. Zunächst als DAAD-Stipendiat reiste Soethe nach Köln und Tübingen und verbrachte später mehrere Forschungsaufenthalte als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung in Deutschland. Neben seinen literarischen Studien widmet er sich auch der deutschen Fremdsprachenvermittlung, bildete sich unter anderem gefördert durch das Goethe-Institut in diesem Feld weiter und setzt sich bis heute für die Internationalisierung der brasilianischen Hochschullandschaft ein.

Gastprofessuren bzw. Kurzzeitdozenturen führten ihn an verschiedene Lehrstühle sowohl in seinem Heimatland Brasilien, als auch nach Deutschland (Passau, Leipzig, Potsdam) sowie nach Kroatien (Zagreb).

Für seine Forschungstätigkeit vornehmlich den wechselseitigen Einfluss der Literatur in den deutsch-brasilianischen Beziehungen betreffend und vor allem auch sein sprachenpolitisches Engagement wurde Paulo Astor Soethe, heute Professor für Germanistik an der Universidade Federal do Paraná in Curitiba, im Jahr 2015 mit dem Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis des DAAD ausgezeichnet.

Von Anbeginn seiner akademischen Laufbahn begleitet Soethe verschiedene Positionen und engagiert sich in verschiedenen Ämtern der universitären Selbstverwaltung und in hochschul- sowie bildungspolitischen Belangen. Zudem führte er den lateinamerikanischen Germanistenverband (ALEG) zunächst stellvertretend für fast zehn Jahre und übernahm anschließend dessen Leitung. Als Mitglied gehört er auch dem Wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft für Interkulturelle Germanistik (GIG) und seit 2015 dem Internationalen Ausschuss der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) an.
 

Auswahlbibliographie

Monographien

  • Kuschel, Karl Josef; Mann, Frido; Soethe, P. A.: Mutterland. Die Familie Mann und Brasilien. Düsseldorf: Artemis & Winkler (2009).
  • Ethos, corpo e entorno: sentido ético da conformação do espaço em Der Zauberberg e Grande sertão: veredas. São Paulo, 1999.

Herausgeberschaft

  • Weltgermanistik, Germanistiken der Welt. Begegnungen in Lateinamerika. (Reihe Jahrbuch für internationale Germanistik, Reihe A, Kongressberichte). Berlin: Peter Lang. (erscheint 2018).

Aufsätze

  • Der Christ - ein Satiriker? Ein Versuch, Heinrich Böll und Theodor Haecker ins Gespräch zu bringen. In: Stimmen der Zeit, Freiburg, Br.: Herder, Vol. 217, Nr.5 (1999), 341- 350.
  • Zum Begriff des Essayismus in Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften. In: Pandaemonium germanicum 9 (2005), 277-283.
  • Deutsch, Italienisch, Brasilianisch: Heinrich Mann 'zwischen den Rassen'. In: Estudios Filológicos Alemanes, Jg. 12 (2006), 413-428.
  • Deutschsprachiges Laientheater in Brasilien. In: Alltag und Festtag im deutschen Theater im Ausland vom 17.-20. Jahrhundert: Repertoirepolitik zwischen Wunschvorstellungen der Kritik und des Publikum. Hg. v. Fassel, Horst / Ulrich, Paul S. Berlin: Lit (2007), 281-289.
  • "Goethe war ein 'sertanejo'": das selbstreflexive Deutschland-Bild Guimarães Rosas. In: Wechselseitige Perzeptionen: Deutschland-Lateinamerika im 20. Jahrhundert. Hg. v. Birle, Peter / Schmidt-Welle, Friedhelm. Frankfurt a. M.: Vervuert (2007), 171-193.
  • Forschungsperspektiven und Anschlussfähigkeit einer international vernetzten Germanistik in Lateinamerika. In: Transformationen der Erinnerung und der Wirklichkeit in der Literatur. Hg. v. Díaz Pérez, O. C. et al.. Tübingen: Stauffenburg (2014), 231-246.
  • Eine Begegnung in Denver: Thomas Mann, Erico Verissimo - und Herbert Caro als Überbringer. In: Verlag Macht Weltliteratur. Lateinamerikanisch-deutsche Kulturtransfers zwischen internationalem Literaturbetrieb und Übersetzungspolitik. Hg. v. Müller, Gesine. Berlin: tranvia (2014),133-145.
  • Das Spannungsfeld von sozialen und kulturellen Konflikten in der literarischen Bewegung zwischen Brasilien und dem deutschsprachigen Europa. In: Texte im Spannungsfeld von medialen Spielräumen und Normorientierung - Interkulturelle Perspektiven der internationalen Germanistik. Tagungsband. Hg. v. Foschi, Marina et al. Università di Pisa (2015), 15-26.
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