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Zentrum für Fremdsprachen

Campus der Universität Bielefeld
© TDU

Zentrum für Fremdsprachen

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Website des Zentrum für Fremdsprachen

https://sfl.tau.edu.tr/de

Zum Konzept der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) gehört auch der Erwerb der deutschen Sprache bis zur Studierfähigkeit in einem Vorstudienjahr. Durch die Wahl des Deutschen als Hauptlehrsprache, was auch als Alleinstellungsmerkmal der Türkisch-Deutschen-Universität gilt, kommt dem Zentrum für Fremdsprachen vor Ort also ein eine besondere Stellung zugute. Dies liegt auch darin begründet, dass ein Zentrum für Fremdsprachen an einer türkischen Hochschule nicht als universitäre Einrichtung, sondern einer Fakultät gleichgestellt angesehen wird. Deshalb wird das Zentrum für Fremdsprachen an der TDU auch als „Hochschule für Fremdsprachen“ bezeichnet. Seinen Status hat das Fremdsprachenzentrum vor allem deshalb, da fast alle Studierenden der Türkisch-Deutschen-Universität vor ihrem regulären Fachstudium in einer der fünf Fakultäten das Vorbereitungsjahr hier absolvieren. Oftmals bewerben sich Studierende gänzlich ohne sprachliche Vorkenntnisse und erst der Erwerb der deutschen Sprache im Zentrum für Fremdsprachen mit Abschluss des TestDaF erlaubt ihnen, das Fachstudium zu beginnen.

Mit knapp 10.000m² verfügt das Zentrum für Fremdsprachen an der TDU über eine Dimension wie sie an deutschen Hochschulen absolut selten sein dürfte. Auf dieser Fläche können zeitgleich fast vierzig Kurse parallel unterrichtet werden. Auf dem Seitentrakt des Gebäudes befindet sich sogar ein eigener Konferenzsaal, an den eine Dachterrasse grenzt.Ausgestattet sind die Kursräume mit Projektoren, interaktiven Whiteboards, installierten Lautsprechern und mit Rollen versehenen Einzeltischen, sodass Gruppenarbeit in verschiedenen Größen flexibel umsetzbar ist.

Der Deutschunterricht startet im September gleichzeitig mit den Seminaren und Vorlesungen des Fachstudiums an der TDU. Er endet nach fünf 7-wöchigen Kursperioden Anfang Juli. Nach jeder Kursperiode wird in einer Stufenprüfung das Niveau der Studierenden getestet, wonach sie dementsprechend in ihre weiterführenden Kurse unterteilt werden. Nach dem Abschluss des B2-Kurses kann die TestDaF-Prüfung absolviert werden. Hierzu verfügt die TDU über ein eigenes Test-DaF-Prüfungszentrum. Damit wird den Studierenden der TDU ein qualitätssichernder, neutraler und gleichzeitig in Deutschland anerkannter Sprachtest ermöglicht. Bestehen die Studierenden bis zum Studienjahresende den TestDaF nicht, haben sie die Möglichkeit, online in einem zweiten Vorbereitungsjahr teilzunehmen und den TestDaF erneut abzulegen. Für Studierende, die bereits mit Vorkenntnissen an der TDU angenommen werden und im September in höheren Niveaustufen (A2 oder B1) beginnen sowie die Studierenden im Wiederholerjahr, gibt es bereits im Januar/Februar eine erste Möglichkeit, am TestDaF teilzunehmen. Eine zweite Prüfung findet am Ende der fünf Kursperioden im Juli für alle statt. Erst nach Bestehen des TestDaFs mit einer Mindestpunktzahl von 12 (TDN 3) werden die Studierenden zum Fachstudium zugelassen.

Die 100 besten TDU-Studierenden, die diese Hochschulzugangsprüfung in der Türkei bestanden haben, werden seit 2015 im Rahmen von Sommerkursen gefördert, die vom International Office der Uni Bielefeld koordiniert werden. Das Ziel dieser Förderung besteht darin, die sprachliche Entwicklung im Deutschen als Fremdsprache auch im Zielsprachenland zu fördern und auszubauen, um so auch auf das deutschsprachige Fachstudium an der TDU vorzubereiten. Die (Hochschul-)Sommerkurse bieten den TDU-Studierenden neben dem Ziel der (fach-)sprachlichen Entwicklung im Deutschen auch die Möglichkeit, sich mit Stipendiaten aus unterschiedlichen Ländern auszutauschen und so internationale Kontakte zu knüpfen. Seit 2015 [NF1] bietet u.a. PunktUm Hochschulsommerkurse für TDU Studierende an der Universität Bielefeld an. Über das Bielefelder TDU-Projekt erhalten nicht nur Lehrkräfte des Zentrum für Fremdsprachen (deutsche Sprach- sowie Ortslehrkräfte), sondern auch TDU-Wissenschaftler*innen aller Fakultäten die Möglichkeit, für Fort-/Weiterbildungsmaßnahmen bzw. für einen Sprachaufenthalt nach Deutschland zu kommen.

Neben Deutsch als primär unterrichtete Sprache gibt es auch Türkischunterricht für ausländische Studierende (z.B. Geflüchtete aus Syrien) und deutsche Dozent*innen sowie ein noch auszuweitendes Englischangebot für Studierende, um ihre Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt nach dem Studium zu erhöhen Auch im Angebot sind Deutschkurse für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der TDU.

Fachsprache

Zentrales Projektziel ist es, die TDU-Studierenden sprachlich auf das Studium vorzubereiten. Der Sprachunterricht orientiert sich dabei an aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis des Deutschen als Fremdsprache. Hierzu zählt auch ein Konzept von sprach- und fachintegriertem Sprachenlernen, da der TestDaF zwar auf die kommunikativen Anforderungen eines Hochschulstudiums ausgerichtet ist, aber nicht notwendige Kenntnisse zum Verständnis fachsprachlicher Inhalte abfragt. Von Anfang an gehörte daher zum TDU-Sprachenkonzept der frühe Einbezug der Fachsprachenvermittlung, auch deshalb, um damit die Motivation auf das Fachstudium zu erhöhen. Für die Entwicklung von Fachsprachen-Lehrwerken wurde im Bielefelder TDU-Projekt ein Lehrwerks-Konzept für den studienvorbereitenden Sprachunterricht ab Niveau A2 erarbeitet, das „Stationen-Konzept“. Der Aufbau ist so konzipiert, dass es nicht nur die Vermittlung der lexikalisch-grammatikalischen Strukturen, sondern auch Projekte zum kooperativen Lernen, prüfungs- und lernrelevante Strategien, Fertigkeit sowie Schlüsselkompetenzen bietet. Die mittlerweile veröffentlichten und weltweit zugänglichen Lehrwerke stehen in der Sidebar zum Download zur Verfügung. Unter anderem aufgrund des bestehenden Lehrkräftemangels am Sprachenzentrum konnte das Thema Fachsprache in den vergangenen Jahren nicht, wie im ursprünglichen Konzept vorgesehen, umgesetzt werden. Dies soll künftig jedoch wieder geändert werden. Dabei sollen einerseits das Einbeziehen fachsprachlicher Inhalte in das Vorstudienjahr eine Rolle spielen, und andererseits der studienbegleitende Sprachunterricht sowie der sprachsensible Fachunterricht auf der Grundlage aktueller Forschungserkenntnisse in den Blick genommen werden.

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