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Prof. Dr. Elisabeth Gülich

© Universität Bielefeld

Kurzinformation über das Forschungsprojekt

Kommunikative Darstellung und klinische Repräsentation von Angst

Exemplarische Untersuchungen zur Bedeutung von Affekten bei Patienten mit Anfallskrankheiten und/oder Angsterkrankungen
Kooperationsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Abschlussbericht: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/KG/2004Angst/abschluss.html

Zentrale Hypothese

Um die Bedeutung von Angst im Krankheitszusammenhang erkennen und einschätzen zu können, muss die kommunikative Darstellung im Gespräch genau analysiert werden, d.h., es müssen die Verfahren der sprachlichen (und auch der nicht-sprachlichen) Darstellung in einem gegebenen kommunikativen Kontext herausgearbeitet werden. 

Auf der Grundlage des früheren Forschungsprojekts „Linguistische Differenzialtypologie epileptischer und anderer anfallsartiger Störungen. Diagnostische und therapeutische Aspekte“ (Elisabeth Gülich/Martin Schöndienst) wird davon ausgegangen, dass die Formulierungs- und Darstellungsmuster, die Patienten wählen, wenn sie dem Arzt ihre Beschwerden schildern, differenzialdiagnostische Zuordnungen zu den verschiedenen Formen von affektiver Beteiligung oder Bearbeitung erlauben, insbesondere von Angst- und von Anfallserkrankungen.

Forschungsziele

  • Erarbeitung einer Differenzialtypologie der Kommunikationsformen von Affekten (bei Angst- und Anfallserkrankungen)
  • Ermittlung der Konvergenz bzw. Divergenz diskursiver vs. klinischer Entitäten
  • Korrelation diskursiver Typen und narrativer Muster mit kortikalen Aktivierungsverteilungen
  • Bestimmung der Möglichkeiten einer Nutzung der gesprächsanalytischen Untersuchungen und Verfahren für die differenzialdiagnostische Beurteilung, für die Modifikation ärztlicher Gesprächsstrategien und für die Art der therapeutischen Maßnahmen.

Medizinisch-therapeutischer Anwendungsbezug

  • Erkenntnisgewinn für die psychosomatische Medizin, d.h. auch für andere medizinische Bereiche als Anfalls- und Angsterkrankungen; 
  • Verbesserung oder Erleichterung des klinischen Umgangs mit Angst in der Annahme, dass die Schwierigkeiten nicht zuletzt auch in ihrer diskursiven Darstellbarkeit und Erkennbarkeit liegen. Ein besseres Verständnis der Darstellungspraktiken von Angst dürfte auch zu einem besseren Verständnis der Angst selbst beitragen.

Wissenschaftliche Leitung

Jörg Bergmann (Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie)
Elisabeth Gülich (Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft)
Martin Schöndienst (Epilepsie-Zentrum Bethel)
Friedrich Wörmann (Epilepsie-Zentrum Bethel)

Mitglieder der Kooperationsgruppe

Brigitte Boothe (Klinische Psychologie, Zürich)
Arnulf Deppermann (Konversationsanalyse, Frankfurt)
Martin Driessen (Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Bethel)
Maria Egbert (Konversationsanalyse, Oldenburg)
Stephanie Gerhards (Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Bethel)
Matthias Lindner (Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Bethel)
Harald Rau (Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Bethel)
Marlene Sator (Linguistik, Wien)
Meike Schwabe (Linguistik, Bielefeld)
Jürgen Streeck (Konversationsanalyse, Austin/Texas)
Ulrich Streeck (Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin, Niedersächsisches Landeskrankenhaus Tiefenbrunn).

Gäste

Wayne Beach (Konversationsanalyse, San Diego)
Charles Goodwin (Konversationsanalyse, Los Angeles)
Tilmann Grande (Psychosomatik/Psychotherapie, Heidelberg)
Mechthilde Kütemeyer (Psychosomatik, Köln)
Markus Reuber (Neurologie, Sheffield)

Berichte

ZiF-Mitteilungen Nr. 1/2004, 2/2004, 3/2004, 4/2004 und 1/2005

Maria Egbert/Jörg Bergmann: Angst – Von der Phänomenologie zur Interaktion
In: ZiF-Mitteilungen Nr. 4/2004, S.- 10-23
Kontakt: mary.kastner@uni-bielefeld.de

Abschlusstagung

Die Abschlusstagung unter dem Titel "Angst, Anfall und Dissoziation" hat
vom 6.1. - 8.1. 2005 am ZiF statttgefunden. Eine Veröffentlichung ist in Vorbereitung.

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