Credit: Liudmila Chernetska (Stock-Fotografie-ID:1414766690)
Akronym: Bruna+
Studiendesign: Diese Studie besteht aus drei Studienteilen: einem qualitativen, einem quantitativen und einem Mixed-Methods (nutzt sowohl qualitative als auch quantitative Methoden)
Laufzeit: 01.10.2023-30.09.2025
Status: Laufend
Ethikvotum: Ethik Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Aktenzeichen: 2023-490-f-S
Förderung: Deutsche Krebshilfe (70115267); keine Förderung durch pharmazeutische Industrie oder Medizingerätehersteller
Team Standort Bielefeld:
Hintergrund:
Brustkrebs ist sowohl in Deutschland als auch weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In den wenigen aktuellen Studien zur Brustkrebsversorgung in Deutschland wird der Migrationshintergrund der Studienteilnehmerinnen nicht angemessen berücksichtigt, obwohl dieser sich auf den Gesundheitsstatus, das Gesundheitsverhalten und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wie die Brustkrebsnachsorge auswirkt.
Die größte Gruppe von Migrantinnen in Deutschland sind türkeistämmige Frauen. Fast die Hälfte von ihnen ist im Alter von 35-70 Jahren und hat somit ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Daher stehen türkeistämmige, in Deutschland lebende und an Brustkrebs erkrankte Frauen im Fokus dieses Forschungsvorhaben.
Fragestellung:
Projektbeschreibung:
Zur Beantwortung der Forschungsfragen führen wir eine Studie bestehend aus drei Studienteilen durch:
In Studienteil 1 führen wir Interviews und Fokusgruppen mit türkeistämmigen Patientinnen in der Brustkrebsnachsorge durch, um mehr über ihre Nutzung und Wahrnehmung der Brustkrebsnachsorge zu erfahren. Auf Grundlage dieser Ergebnisse gestalten unsere Projektpartner*innen der Fakultät für Gesundheitswissenschaften eine Surveybefragung. In Studienteil 2 analysieren unsere Projektpartner Routinedaten einer gesetzlichen Krankenkassendaten, um die Inanspruchnahme von Angeboten zur Brustkrebsnachsorge durch türkeistämmige Frauen im Vergleich zu nicht-türkeistämmigen Frauen zu untersuchen. In Studienteil 3 führen wir Workshops in Form von sogenannten deliberativen-konsensualen Beratungen mit Ärzt*innen aus den Fachbereichen Allgemeinmedizin, Gynäkologie und Onkologie durch. Im ersten Workshop erfolgt ein Austausch der Ärzt*innen in nach Profession unterteilten Kleingruppen. Im zweiten Workshop findet eine gemischte, interprofessionelle Diskussion mit ein bis zwei stellvertretenden Ärzt*innen pro Kleingruppen aus Phase 1 statt. Das Ziel der Workshops ist es, mehr über die Sicht der Ärzt*innen zu den Themen Veränderungsbedarfe im Nachsorgeverlauf sowie Barrieren und implementationsförderliche Faktoren in der Brustkrebsnachsorge türkeistämmiger Frauen zu erfahren. Außerdem möchten wir die Rolle der einzelnen ärztlichen Professionen in der Nachsorge untersuchen. Basierend auf den Ergebnissen der drei Studienteile werden am Ende Handlungsempfehlungen für die Brustkrebsnachsorge entwickelt.
Externe Projektpartner:
Patienten- und Öffentlichkeitsbeteiligung:
Vertreter*innen von Patientinnen, gesetzlicher Krankenkassen und Ärzt*innen wird einen Projektbeirat bilden, um die Ergebnisse unserer Studie zu diskutieren und Schlussfolgerungen zu ziehen. Der Beirat wird sich ab Herbst 2024 alle drei bis sechs Monate treffen, um die vorläufigen Ergebnisse zu erörtern.
Richtlinien zur Datenfreigabe:
Nach Abschluss der Studie werden die Daten im institutionellen Repositorium der Universität Bielefeld PUB im Einklang mit den Bielefelder Resolutionen zu Open Access gespeichert.
Wenn Sie Interesse an der Studienteilnahme oder Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an – per Email an projekt-bruna@uni-bielefeld.de
Stichwörter: Brustkrebs, Migrationshintergrund, Mixed-Methods, Sekundärdatenanalyse, Interviews, Fokusgruppen, Nachsorge