Die DEGAM – Professionalisierung einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft
Dr. Phillip LesonDeutsche Gesellschaft für Allge¬meinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
In den letzten zehn Jahren hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) eine deutliche Professionalisierung erfahren. Dies hat Auswirkungen auch auf den hausärztlichen Versorgungalltag. In diesem kurzen Impulsvortrag sollen die Rolle der DEGAM als wissenschaftliche Fachgesellschaft der Hausärztinnen und Hausärzte erläutert und aktuelle Projekte vorgestellt werden. Außerdem werden Wirkungsfelder aufgezeigt und Mitwirkungsmöglichkeiten für Mitglieder dargelegt. Denn: Je mehr Mitglieder die DEGAM hat, desto mehr kann sie gestalten!
GP networking for coherent advancement of patient care, training aand research – a future-oriented ecosystem
Prof. Dr. André Knottnerus, MD, PhDMaastricht University, CAPHRI School for Public Health and Primary Care
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin
GP care, teaching and research have developed impressively in the past decades. We have seen this also clearly happening in Germany, in clinical practice, institutionally, in GP networking for teaching and research, and in quantitative and qualitative scientific progress.
An essential determinant of successful development is coherence and continuity of patient care, education & vocational training, and research. Their mutual interaction has strongly promoted the evidence base and the quality of patient care, in both general practice and health care in general. In addition, it has enabled the primary care field to be much more effective in identifying and filling gaps and in defining priorities for further development with regard to: (1) health care improvement and innovation, (2) educational needs, (3) subject matter-related and methodological research agendas, (4) infrastructural requirements, and (5) national and international health policy challenges.
The presentation will highlight essentials of this development and related challenges, illustrated with examples (including some lessons from the COVID-19 crisis), and suggest priorities for the future.
Hausärztliche Vernetzung zur kohärenten Weiterentwicklung von Patientenversorgung, Lehre und Forschung – ein zukunftsorientiertes Ökosystem
Hausärztliche Versorgung, Lehre und Forschung haben sich in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll entwickelt. Wir haben dies auch in Deutschland deutlich gesehen, in der klinischen Praxis, institutionell, in der hausärztlichen Vernetzung für Lehre und Forschung und im quantitativen und qualitativen wissenschaftlichen Fortschritt.
Eine wesentliche Determinante für eine erfolgreiche Entwicklung ist die Kohärenz und Kontinuität von Patientenversorgung, Aus- und Weiterbildung sowie Forschung. Ihre gegenseitige Interaktion hat die Evidenzbasis und die Qualität der Patientenversorgung sowohl in der Allgemeinmedizin als auch in der Gesundheitsversorgung im Allgemeinen stark gefördert. Darüber hinaus hat es den Bereich der Primärversorgung in die Lage versetzt, Lücken effektiver zu erkennen und zu schließen und Prioritäten für die weitere Entwicklung festzulegen, und zwar in Bezug auf: (1) Verbesserung und Innovation der Gesundheitsversorgung, (2) Bildungsbedarf, (3) fachliche und methodische Forschungsagenden, (4) infrastrukturelle Anforderungen und (5) nationale und internationale gesundheitspolitische Herausforderungen.
In dem Vortrag werden wesentliche Aspekte dieser Entwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen anhand von Beispielen (einschließlich einiger Lehren aus der COVID-19-Krise) herausgestellt und Prioritäten für die Zukunft vorgeschlagen.
Didaktikschulung für neue Lehrärztinnen & Lehrärzte:Interaktives Feedback
PD Dr. med. Robert Kleinert, MMEUniversität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, Referat Studium und Lehre | Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld, Campus Bielefeld-Bethel
Die Teilnehmenden des Workshops sollen verstehen, was Fachdidaktik in der Medizin bedeutet und wie sie sich von anderen Fachdidaktiken oder von der Pädagogik allgemein unterscheidet. Grundlagen der Lernpsychologie werden vorgestellt und aufgezeigt, wie diese innerhalb der medizinischen Fachdidaktik zu berücksichtigen sind. Weiterhin werden geeignete Lehrmethoden für unterschiedliche Lernziele und Zielgruppen präsentiert sowie Strategien vermittelt, wie Methoden und Materialien an die Bedürfnisse von Studierenden mit unterschiedlichen Lernstilen und -voraussetzungen angepasst werden können. Abschließend beschäftigt sich der Workshop mit dem zielgenauen und effektiven Einsatz von Feedback, um die Lernergebnisse der Studierenden kurz- und langfristig zu verbessern.
Patientenpräferenzen bei Multimedikation: Herr/Frau Doktor, darf ich mitreden?
Univ.-Prof.in Dr. Marjan van den Akker, PhDGoethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Dieser Workshop kombiniert Wissensvermittlung und eine praxisnahe Umsetzung des Erlernten. Entscheidungen über Medikamente sind gerade bei Patient*innen mit Multimedikation oft kompliziert, da Nachweise über Wirksamkeit, Interaktionen und Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Anwendung von vielen Medikamenten meistens fehlen.
Im 1. Teil des Workshops wird darauf eingegangen, was Präferenzen in Bezug auf die gesundheitliche Versorgung beinhalten, wie bedeutsam sie sind und warum die Erhebung von Präferenzen insbesondere im Rahmen der medikamentösen Versorgung von Patient*innen mit Multimedikation wichtig ist.
In 2. Teil werden Instrumente vorgestellt, besprochen und ausprobiert, die Sie unterstützen können, die Präferenzen Ihrer Patient*innen zu erheben und in der Versorgung zu berücksichtigen. Wie verhalten sich jedoch der zeitliche Aufwand und die Vorteile der Instrumente zueinander? Passt jedes Instrument zu jeder*m Hausärzt*in und zu jeder*m Patient*in? Und wie damit umgehen, wenn Patient*innen die „falschen“ Präferenzen haben? Diesen und weiteren praktischen Fragen werden wir uns ebenfalls im Kontext des Workshops widmen.
Red flags und Yellow flags in der Rheumatologie - was muss ich wissen?
Prof. M. RudwaleitUniv.-Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie
Klinikum Bielefeld Rosenhöhe
Entzündlich rheumatische Erkrankungen können oftmals ambulant diagnostiziert und behandelt werden. Fulminante Verläufe von entzündlichen Systemerkrankungen wie Vaskulitiden, Kollagenosen oder Myositiden und auch die septische Arthritis führen aufgrund des akuten und schweren Krankheitsbildes den Patienten häufig direkt zur stationären Aufnahme und im besten Fall zur schnellen Diagnostik und Therapie. Andere Manifestationen wie z.B. die periphere Arthritis bei rheumatoider Arthritis oder Psoriasis hingegen erscheinen weniger dringlich, können aber auch bereits nach wenigen Monaten bleibende Schäden verursachen. Die rechtzeitige ursächliche Abklärung einer Arthritis (infektiös, rheumatisch, durch Kristalle ausgelöst) durch eine diagnostische Gelenkpunktion ist anzustreben, wann immer das möglich ist. Eine Langzeitsteroidtherapie bei nicht gesicherter Diagnose und damit fehlender Indikation ist aufgrund massiver Dauerschäden durch Steroide unbedingt zu vermeiden. Daher kommen dem richtigen Erkennen eines Verdachts einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung in der Primärversorgung wie auch der zeitnahen Vorstellung in der Rheumatologie eine große Bedeutung zu. Letzteres ist erschwert durch fehlende Facharzttermine aufgrund zu geringer Kapazitäten. Mit verschiedenen Versorgungsmodellen und Überweisungspfaden wird versucht, diese Engpässe zu kompensieren.
Resilienz – Ein Schutzschild gegen berufliche Belastungen
Dr. med. Bettina LeeuwUniversität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
die Hausärzte Hoberge-Uerentrup, Bielefeld
Dieses Angebot richtet sich an Ärztinnen und Ärzte in jedem Stadium des hausärztlichen Berufslebens und soll helfen, mit den Belastungen durch die Arbeit in der Praxis besser zurechtzukommen. Wie schaffen wir es, uns einen Schutzschild gegen Stress zuzulegen und in Zeiten hoher Belastung die Freude am Beruf nicht zu verlieren? In einem kurzen, interaktiven Austausch werden praktische Tipps und Tricks vermittelt, wie Sie für sich die Säulen der Resilienz (Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Opferrolle verlassen, Verantwortung übernehmen, Netzwerkorientierung, Zukunftsplanung) aufbauen können.
360° Workshop zur allgemeinmedizinischen Weiterbildung – Angebote, aktuelle Fragen und Zukunftsvisionen rund um die allgemeinmedizinische Weiterbildung
Dr. med. Ralf Jendyk, MMEUniversität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Junge Allgemeinmedizin Deutschland (JADE)
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL)
Hausärzteverband Westfalen-Lippe (HÄV)
Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin
Das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin geht in die zweite Förderphase. Ziel ist die Förderung von Qualität und Effizienz der allgemeinmedizinischen Weiterbildung, wobei in Westfalen-Lippe großen Wert auf gute Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern gelegt wird.
Im Rahmen des Workshops werden von den Teilnehmenden zunächst Wünsche, Fragen und Anliegen Rund um die hausärztliche Weiterbildung gesammelt.
Anschließend erfolgt eine kurze Vorstellung der Angebote beteiligter Institutionen zur Unterstützung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung, in der neben Ansprechpartnern und Schnittstellen auch aktuelle Zahlen und Fördermöglichkeiten vorgestellt werden. Dabei soll deutlich werden, wer sich für welche Bereiche verantwortlich zeichnet und wie die Schnittstellen zwischen den Instanzen funktionieren.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, aktuelle Fragen von Teilnehmenden im Laufe des Workshops zu beantworten, wobei auch weitere Beratungsangebote vorgestellt werden. Einzelfallberatungen können bei Bedarf in der Kaffeepause fortgesetzt werden.
Alles digital oder was? – Der Hausarzt zwischen Digital Natives und Digi-Managerin
Dr. med. Rembert MüllerPraxis Dr. med. Rembert Müller, Barntrup
Praxisnetz Paderborn Berufsverband e. V.
Praxisnetz Paderborn Berufsverband e. V.
MuM - Medizin und Mehr eG
MuM - Medizin und Mehr eG
Praxisnetz Paderborn Berufsverband e. V.
Aaron, Elvi, Idana, Lumira….. Nein, hierbei handelt es sich nicht um die Vornamen potentieller neuer Patienten:innen, sondern um digitale Tools zur Unterstützung im ambulanten und stationären medizinischen Bereich. Am Tag der Allgemeinmedizin der Universität Bielefeld möchten wir Ihnen neben diesen Tools das Projekt “Elvi“ aus dem Ärztenetz Bünde und die „Digitale Gesundheitsplattform OWL“ aus dem Kreis Paderborn in drei spannenden Vorträgen vorstellen und mit Ihnen Chancen und Risiken unter besonderer Beachtung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) diskutieren. Es sollen dabei insbesondere praktische Anwendungsfälle demonstriert werden. Zielgruppe des Workshops sind Ärzte:innen, MFAs und Medizinstudierende.
Wundmanagement – eine Aufgabe für das gesamte Praxisteam
Dr. med. Ulrich QuellmalzÄrztenetz Bielefeld
Wundepflegedienst UniCare, Bielefeld
Ambulantes Wundmanagement kann ohne Zweifel als eine inhaltliche und finanzielle Herausforderung für die Praxis bezeichnet werden Sind es eine Million? Sind es vier Millionen? Niemand kennt die exakte Zahl der Menschen mit chronischen Wunden. Nicht einmal in den Praxen ist bekannt, wie viele der dort behandelten Patient:innen unter einer chronischen Wunde leiden, denn dies wird aus Scham oder anderen Gründen oft so lange verschwiegen, bis der Leidensdruck übermächtig geworden ist. Kommt dann eine Wunde in ärztliche bzw. pflegerische Behandlung droht eine Verzögerung der Abheilung durch nicht optimal aufeinander abgestimmtes Vorgehen unterschiedlichster Therapeuten mit unterschiedlichen Interessen wie Praxismitarbeiter:innen, Pflegedienste, externe Wundexperten, Angehörige und den Patient:innen selbst. Die ärztliche Einflussnahme wird nicht selten reduziert auf gelegentliche Kontrollen, das Ausstellen der angeforderten Rezepte mit der Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit der Behandlung sowie die Probleme, einen Pflegedienst zu finden, der die vom Gemeinsamer Bundesausschuss (GB-A) zukünftig für das Wundmanagement geforderten Normen erfüllt. In diesem Seminar werden sinnvolle Behandlungsalgorithmen für Patient: innen mit chronischen Wunden aufgezeigt, Hinweise zum gezielten und ökonomisch sinnvollen Materialeinsatz sowie zur zeitlichen Abstimmung der Behandlungskomponenten gegeben und Kriterien zur Auswahl der an der Therapie Beteiligten vorgestellt. Den Rahmen hierfür bildet das Wundmodul des Ärztenetzes Bielefeld – ein durch Fördermittel der Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) finanziertes Pilotprojekt, das Möglichkeiten einer optimierten ambulanten Wundversorgung aufzeigt.
Diskussionsrunde: Wo drückt der Schuh?
Dr. phil. Tim Peters, MMEUniversität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Verband medizinischer Fachberufe e. V.
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
MFAs bilden gemeinsam mit Hausärzt*innen eine erste „Frontlinie“ des Gesundheitssystems und erleben hier immer häufiger herausfordernde Situationen. Die Belastung und das Auftreten von Konflikten mit Patient:innen hat sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verschärft und während die Arbeitsbedingungen von stationär tätigen Gesundheitsberufen sehr im medialen Fokus standen, kamen die MFAs in den Diskussionen häufig kaum vor. Gleichzeitig ist ein inzwischen so großer Mangel an Nachwuchs zu beklagen, dass die ersten Praxen schließen mussten, weil es schlicht an MFAs mangelt.
Die Aufzählung ließe sich noch weiter fortführen – genug Gründe also, sich einmal zusammenzusetzen und die aktuelle berufliche Situation zu diskutieren, nach Gründen zu fragen, aber auch um Perspektiven aufzumachen. In der Diskussionsrunde möchten wir gemeinsam mit Ihnen der bewusst ganz offen gestellten Frage nachgehen „Wo drückt der Schuh?“. Alle Erfahrungen, Einschätzungen und Meinungen haben hier einen Platz und sollen ein möglichst breites Bild der aktuellen Gegebenheiten zeichnen. Ergänzt wird die Diskussionsrunde durch Impulse von Hannelore König, der Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e. V., die den bundesweiten berufspolitischen Stand skizzieren wird.
Es findet eine anonyme Audioaufzeichnung der Diskussionsrunde statt. Die Ergebnisse werden ausgewertet und darüber anschließend ein Artikel veröffentlicht, der die so wichtige Perspektive der MFAs stärker in die mediale und fachliche Diskussion bringen soll.
Auf los geht‘s los: Hausärztliches Forschungspraxennetzwerk OWL
Dr. Svetlana Puzhko, MD, PhDUniversität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Univ.-Prof.in Dr. med. Christiane Muth, MPH
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Seit einigen Jahren formieren sich hierzulande hausärztliche Forschungspraxennetzwerke. Diese Netzwerke bieten Hausärztinnen und Hausärzten die Möglichkeit, Hand in Hand mit universitär Forschenden zu arbeiten, um die Qualität der Patientenversorgung weiterzuentwickeln und zu verbessern. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil Ergebnisse aus randomisierten kontrollierten Studien nur bedingt auf die Allgemeinmedizin übertragbar sind und viele hausärztliche Fragestellungen daher oft unbeantwortet bleiben. Vor diesem Hintergrund ist unser Ziel in der Arbeitsgruppe für Allgemein- und Familienmedizin, ebenfalls ein universitär angebundenes, regionales hausärztliches Forschungspraxennetzwerk zu etablieren. Damit legen wir den Grundstein für eine stabile Infrastruktur zur Durchführung von praxisrelevanten Forschungsprojekten. Im Sinne einer Austauschplattform bietet das Netzwerk Hausärztinnen und Hausärzten, Patientinnen und Patienten sowie Forschenden die Möglichkeit, gemeinsam Forschungsideen für die Probleme des Praxisalltags zu entwickeln und umzusetzen.
Der Workshop ist der Auftakt zur Gründung eines hausärztlichen Forschungspraxennetzwerks in Ostwestfalen-Lippe. Nach der Vorstellung unserer aktuellen Forschungsprojekte und einem kurzen Überblick über nationale und internationale Projekte mit Bezug zur Allgemeinmedizin, möchten wir mit Ihnen Ihre und unsere Vorstellungen über Ziele und Strukturen des Netzwerks in Form einer Ideenwerkstatt diskutieren. Zudem ist es uns auch wichtig zu thematisieren, wie wir konkret unsere Zusammenarbeit gestalten und Ihre Bedürfnisse und Anliegen adressieren können – immer auch vor dem Hintergrund eines für Sie realistischen Zeitaufwands.
Wir freuen uns ebenfalls auf Ihre Ideen für zukünftige Forschungsprojekte - alles mit der Vision, die hausärztliche Versorgung in OWL gemeinsam zu verbessern.
Treffen für Lehrärztinnen und Lehrärzte
Markus HammerschmidtGemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin, Delbrück
Hausarzt-Praxis Dr. med. Wolfgang Picker-Huchzermeyer, Bielefeld
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Dieser halbjährlich stattfindende Erfahrungsaustausch richtet sich insbesondere an bereits akkreditierte Lehrärzt*innen und Lehrärzte des Lehrpraxennetzwerks OWL. Mittlerweile engagieren sich über 80 im Bielefelder Modellstudiengang und einige werden von ihren eigenen Lehr-Erfahrungen berichten. Neben Rückblick auf das vergangene und Ausblick auf das kommenden Semester stellen wir Ihnen auch unsere Lehre im Fach „Wissenschaftliches Denken und Handeln“ (WDH) vor, das in der neuen ärztlichen AppO gefordert wird und dass einen routinierteren Umgang mit wissenschaftlichen Konzepten und Methoden in der Ausbildung umsetzen möchte. [1]
Anlässlich des TdA’s laden wir auch andere Hausärztinnen und Hausärzte ein, die neugierig sind, wie allgemeinmedizinische Lehre in Bielefeld umgesetzt wird, was im nächsten Semester geplant ist und welche Leistungen unsere Studierenden erbringen. Wir würden uns freuen, wenn wir Sie von unserem Konzept begeistern können und Sie vielleicht künftig an einer qualitätsgesicherten Lehre, die den Studierenden authentisch die Inhalte des Faches Allgemeinmedizin vermittelt, mitwirken.
Nachwuchs fördern, Versorgung stärken– (m)eine Rolle als Mentor*in im Kontext Weiterbildung Allgemeinmedizin
Dipl.-Päd .Sophie-Anabelle RöselRuhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin
Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin
Die Allgemeinmedizin will durch eine gute, strukturierte Facharztweiterbildung punkten. Vor diesem Hintergrund hat sich das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Westfalen-Lippe (KWWL) als eines von bundesweit 16 Kompetenzzentren zur Aufgabe gemacht, die Weiterbildung nachhaltig weiterzuentwickeln. Das Mentoringprogramm zählt in diesem Zusammenhang zu einem von zwei Begleitangeboten für eingeschriebene Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung. Umgesetzt wird dieses Vorhaben in den Formaten Einzelmentoring on demand und Gruppenmentoring. Unter Mentoring wird eine vertrauensvolle, wechselseitige Beziehung zwischen erfahrenen (Mentor*innen) und mehr oder weniger erfahren (Mentees) Personen verstanden, die sich über einen längeren Zeitraum regelmäßig treffen. Ziel ist die Unterstützung ihrer persönlichen Entwicklung innerhalb ihres beruflichen Kontextes. Um das Mentoring fachlich qualitativ durchführen zu können, bieten wir niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen, die als Mentor*in tätig sind, regelmäßig Intervisionstreffen an.
Orientieren werden wir uns dabei an den didaktischen Grundprinzipien der Themenzentrierten Interaktion.
Praxisstart – Wege in die Niederlassung
Constantin Rehers, M. A. Management im Gesundheitswesen, Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Praxisstart ist die Nachwuchskampagne der KVWL zur Gewinnung ärztlichen Nachwuchses. Ziel ist es, im Rahmen der Veranstaltung den Teilnehmenden einen Überblick über Wege in die ambulante Weiterbildung sowie die vertragsärztliche Tätigkeit bzw. Niederlassung zu vermitteln. Gleichzeitig werden das umfassende Beratungsangebot für Studierende und insbesondere die Fördermöglichkeiten vom Studium bis zum fertigen Facharzt beleuchtet. Die Vorstellung erfolgt im Rahmen eines Vortrages, der jedoch interaktiv gestaltet wird. Auch im Anschluss besteht die Möglichkeit, auf die individuellen Fragen der Teilnehmenden zu den Themen Weiterbildung und Niederlassung einzugehen.
Das kranke Bein – vom ersten Blick bis zur differenzierten Diagnose
Dr. med. Moritz GötzelmannJunge Allgemeinmedizin Deutschland (JADE)
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Dieser Workshop richtet sich insbesondere an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung. Erfahrungsgemäß präsentieren sich in der Praxis viele Erkrankungen an den Beinen. Das Spektrum reicht hier vom „einfachen Fußübel“ bis zum seltenen „Kolibri“. Über die verschiedenen Blickdiagnosen nähern wir uns Krankheitsbildern aus den unterschiedlichsten Bereichen. In Form eines kleinen Quiz sollen hier die wichtigsten Krankheitsbilder der Beine vermittelt werden und gleichzeitig genug Zeit für Fragen sein. Neben der Medizin wird dabei auch immer wieder der Fokus auf der Kunst (des Heilens) liegen. Dieser Workshop soll Sicherheit vermitteln, häufig vorkommende Beinerkrankungen zu erkennen, einzuordnen und richtig zu therapieren.
Patient wird bewusstlos – was ist jetzt zu tun? Tipps und Training für den Umgang mit vitalbedrohlichen Notfällen
Dr. med. Michael KorthEvangelisches Klinikum Bethel gGmbH (EvKB), Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionmedizin und Schmerztherapie
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, Skills Lab
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Der vital bedrohliche Notfall in der Hausarztarztpraxis kommt selten vor. Wenn es aber dazu kommt, zählt jede Sekunde und die richtigen Maßnahmen müssen ergriffen werden. Regelmäßige Notfalltrainings erhöhen die Sicherheit und verringern unnötige Ängste, der Situation im Ernstfall nicht gewachsen zu sein. Die erfahrenen Notfallmediziner*innen Frau Dr. Anne-Kathrin Eickelmann und Herr Dr. Michael Korth bieten in Kleingruppen praxisnahe Trainingseinheiten zur Reanimation und zur Versorgung bewusstloser Patient*innen an. Der Workshop richtet sich berufsübergreifend an alle, die in der Patient*innenversorgung tätig sind. Wir laden Sie herzlich ein, Ihr Wissen aufzufrischen! Zudem bietet der Workshop Praxisteams die Möglichkeit, das Notfalltraining gemeinsam zu absolvieren.
Kommunikative Selbstverteidigung – Wie kann ich professionell mit verbalen Attacken umgehen?
Dr. phil. Tim Peters, MMEUniversität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Fordernde Kommunikationssituationen mit Patient:innen oder Angehörigen sowie die Häufigkeit und Härte von sich daraus ergebenden Konflikten haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Erschwert wird der Umgang damit, dass die Auseinandersetzungen häufig unvorhergesehen und sehr kurzfristig entstehen und dass unfreiwilliges Publikum anwesend ist. Die negativen Erlebnisse bleiben leider oft langfristig in Erinnerung und werden auch mit nach Hause genommen.
Der Workshop richtet sich explizit an MFAs und möchte Ihnen ein wenig kommunikationswissenschaftliches Werkzeug an die Hand geben, um schwierige Gespräche einschätzen und anschließend adäquat reagieren zu können. Nach einem einführenden Erfahrungsaustausch beschäftigen wir uns zunächst mit Merkmalen und dem Entstehen von Konflikten sowie der eigenen kognitiven und emotionalen Verarbeitung von kommunikativen Auseinandersetzungen. Anschließend werden kurzfristige Interventionen und Kommunikationstechniken vorgestellt und ihre Anwendung anhand von konkreten Fallbeispielen diskutiert. Der Workshop schließt mit langfristigen Strategien, die auch Team- bzw. Praxisweit umgesetzt werden können.
Was wünschen sich allgemeinmedizinisch Interessierte und Studierende der Landarztquote? Inhalte, Begleitprogramme & Vernetzungspotentiale
Dr. med. Ralf Jendyk, MMEWestfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizinischen Fakultät, Centrum für Allgemeinmedizin der medizinischen Fakultät
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizinische Fakultät, Centrum für Allgemeinmedizin
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizinische Fakultät, Centrum für Allgemeinmedizin
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizinische Fakultät, Centrum für Allgemeinmedizin
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG 5 Allgemein- und Familienmedizin
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizinischen Fakultät, Centrum für Allgemeinmedizin der medizinischen Fakultät
Seit dem Wintersemester 2019/2020 werden in Nordrhein-Westfalen Studienplätze der Humanmedizin über die Landarztquote - unter der Voraussetzung, dass anschließend eine hausärztliche Tätigkeit in einer unterversorgten Region NRWs ausgeübt wird - vergeben. An vielen universitären Standorten wurden zur Unterstützung dieser Studierenden Begleitprogramme entwickelt und werden z.T. schon umgesetzt. Ziel dieses Workshops ist es, gemeinsam mit den Teilnehmenden Ideen für eine gemeinsame Konzeptentwicklung zu erarbeiten, um auch in Bielefeld ein solches Begleitprogramm aufzusetzen und eine Kooperation zwischen den Standorten aufzubauen. Dazu werden die Referierenden aus Frankfurt (stellvertretend für HeLaMed) und Münster ihre schon bestehenden Konzepte zur Förderung der Landarztquoten-Studierenden vorstellen. Im Anschluss daran wird ein Überblick über das allgemeinmedizinische Curriculum in Bielefeld gegeben, um schon bereits bestehende Elemente sowie weitere Potentiale zur Unterstützung zu identifizieren. Das zukünftige Begleitprogramm in Bielefeld soll dabei nicht nur den Studierenden der Landarztquote zugänglich gemacht werden, sondern auch explizit den Studierenden, die sich unabhängig davon für die Allgemeinmedizin interessieren. In einer anschließenden interaktiven Kleingruppenarbeit findet ein Austausch zu vorgegebenen Fragestellungen statt, die die Strukturen, Inhalte und Wünsche an ein solches Begleitprogramm sowie mögliche Vernetzungspotentiale zwischen den Standorten adressieren. Die Ergebnisse werden anschließend im Plenum vorgestellt und finden Eingang in die weiteren Planungen.