Manche Menschen erleben beim Hören gewisser Geräusche (bspw. Essgeräusche wie Schlucken oder Kauen oder nasale/ Atemgeräusche) eine negative physiologische und emotionale Reaktion. Dieses Phänomen wird als „Misophonie“ (griech. Misos = Hass, phone = Geräusch) bezeichnet. Die sog. misophonische Reaktion kann sich in einer Vielzahl von Gefühlen wie Wut oder Angst äußern und es kann zu stressbezogenen Verhaltensweisen kommen, wie bspw. der Vermeidung des Geräuschs. Bisher ist das Verständnis der Misophonie jedoch noch sehr eingeschränkt, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, da erst wenige Studien vorliegen.
Ziel dieser Studie ist es daher, ein besseres Verständnis für das Störungsbild im Kindes- und Jugend-alter zu erlangen. Hierfür sollen die als störend empfundenen Geräusche systematisch erfasst werden, sowie die damit verbundenen Reaktionen der betroffenen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Im Rahmen der Studie erfassen wir mögliche auslösende Geräusche einer Misophonie und die damit assoziierten Reaktionen. Zudem werden mögliche komorbide psychische Störungen und die Lebens-qualität der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhoben.
MiJu ist eine multizentrische Studie, geleitet durch die Klinik für Kinder- und Jugend-psychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulms und mit weiteren Studienzentren hier an der Universität Bielefeld, der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie ZfP Calw-Hirsau in Böblingen und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien.