Kirsten David
Forschung
Ausgangspunkt und Ziel meiner Forschung ist die Transformation von Wohnungsbaubeständen. Um diese nachhaltig im Sinne von ökologisch, ökonomisch und soziokulturell ausgewogen gestalten zu können, untersuche ich die sozialen und kulturellen Fragen der ökologisch notwendigen, baulichen Veränderungen. Denn der ökologisch notwendige Investitionsbedarf ist unstrittig. Die Frage wie die Kosten jedoch nicht nur ökologisch und ökonomisch sinnvoll, sondern vielmehr auch gesellschaftlich breit akzeptiert verteilt werden können, ist es dagegen nicht. Mit dem Ziel die Akzeptanz zu steigern erforsche ich bauliche und rechtliche Zusammenhänge sowie ihre Wechselwirkungen auch mit den für die Transformation relevanten Akteuren.
Die Schwerpunkte meiner Forschung liegen gegenwärtig auf dem Einfluss bautechnischer Aspekte und deren Kommunikation auf die Akzeptanz energetischer Maßnahmen und insbesondere auf die Akzeptanz von Mieterhöhungen nach Modernisierungen. Als Mitglied im wissenschaftlichen Netzwerk „Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau: Interdisziplinäre Theorien und Methoden“ (WAS) untersuche ich zudem die Bedeutung der Veränderung des baukulturellen Erbes unserer Alltagsarchitektur infolge ökologischer Maßnahmen auf die Akzeptanz und erkunde und entwickle geeignete Methoden zur Wirkungsforschung.
Lehre
Zentral
bei der Entwicklung meiner Lehrangebote ist das Ziel, die Studierenden für die Herausforderungen der Zukunft wappnen zu wollen.
- Just Transformation und Mietrecht
SoSe 2023
Die für die Erreichung der Klimaziele notwendige Transformation der nationalen Mietwohnbestände wurde und wird durch die mietrechtliche Auffassung von Nachhaltigkeit in eine Richtung gesteuert, die weder im politischen noch im gesellschaftlichen Kontext als nachhaltig bezeichnet würde. Die Folgen dieser Situation treffen insbesondere die jungen Menschen, die mit ihrem zumeist geringeren Einkommen weder die hohen und weiterhin steigenden Mietpreise noch die blitzartig gestiegenen und weiterhin steigenden Energiekosten infolge des Russisch-Ukrainischen Krieges bezahlen können. Zudem werden auch die ausgebliebenen ökologischen Erfolge der vergangenen Bestandinvestitionen vor allem ihre Generation treffen.
- Modernisierung von Wohnraum aus bautechnischer und mietrechtlicher Sicht
WiSe 2021/2022, SoSe 2022, WiSe 2022/2023
In dem Format des Planspiels wurden jeweils auf der Grundlage von realen Dokumenten, Fotos und Gesprächen mit Praxisakteuren Modernisierungsprozesse verschiedener Mietwohn- oder Gewerbebestände in einem periodengegliederten Zeitablaufmodell wirklichkeitsbezogen nachgestellt. Die Studierenden haben dabei jeweils in Gruppen unterschiedliche, definierte Rollen übernommen und in diesen Rollen der zeitlichen Gliederung entsprechend mehrstufige Entscheidungen zu einem konkreten Sachverhalt treffen müssen. Grundlagen ihrer Entscheidungen konnten Diskussionen, Recherchen, Berechnungen, etc. sein. Durch das Rollenspiel wurde die Qualität der Entscheidungen immer wieder geprüft, verhandelt und nachgeschärft.
Die Studierenden haben auf diese Wiese nicht nur mietrechtlichen Regelungen rund um die Modernisierung berstender Gebäude kennen und anwenden gelernt. Sie haben darüber hinaus einen Einblick in die baulichen Zusammenhänge bekommen und ein Bewusstsein für die Wechselwirkungen zwischen den beiden Gebieten entwickelt.
- Mietrecht und Bautechnik Vertiefung