Forschungsprojekt
Die Nachwuchsgruppe „Soziale Sicherung im Krisenmodus“ (SoSiKri) widmet sich der Erfassung von ökologischen Krisenszenarien und den als erforderlich postulierten Antworten für die Reform sozialer Sicherungssysteme. SoSiKri wird vom Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS) gefördert.
Mit dem Projekt wird ein Perspektivwechsel in der Sozialpolitikforschung markiert: von der Funktion von Sozialpolitik in Krisen oder der Objektivierung von Krisen als Auslöser sozialpolitischer Reformen hin zu der Frage, ob und wie die Antizipation von Krisen soziale Sicherungssysteme beeinflusst.
Das Projekt trägt zum einen zum Verständnis der Voraussetzungen und Folgen von Krisenantizipation für eine der zentralen Institutionen des Wohlfahrtsstaats bei, was, zum anderen, gleichzeitig den sozialpolitischen Umgang mit zunehmend diversen, globalen, überlappenden und zeitgleich auftretenden Krisen zu stärken imstande ist.
SoSiKri ist in vier Säulen untergliedert, die die Wirkmächtigkeit von Krisenantizipationen und darauf aufbauenden Reformentwürfen in verschiedenen Phasen des Politikzyklus (Agenda-Setting, Problem- und Policyformulierung), sowie auf verschiedenen räumlichen Ebenen und ihrer Interaktion (sub-staatlich, Nationalstaat, Organisationen nationaler Entwicklungszusammenarbeit, transnationale Ebene internationaler Organisationen) untersuchen. Die Teilprojekte werden durch drei Doktorand*innen und die Nachwuchsgruppenleitung bearbeitet, greifen auf unterschiedliche theoretische Perspektiven zurück, und vereinen qualitative und quantitative Forschungsdesigns.
Teilprojekt A analysiert die Wirkmächtigkeit von Krisenantizipation auf Reformentwürfe mithilfe politikfeldanalytischer Perspektiven, innovativ erweitert um die Rolle und Funktion von Antizipation.
Forschungsfragen:
Methoden:
Mixed-methods – quantitative Methoden der Text- und Netzwerkanalyse (Diskursnetzwerkanalyse) und qualitative Methoden (qualitative Inhaltsanalyse).
Forschende:
Teilprojekt B rekonstruiert die räumlich-globale Verbreitung existierender Reformvorschläge, die als Antworten auf ökologische Krisen formuliert werden.
Forschungsfragen:
Methoden:
Statistische Methoden einer quantitativen large n-Länderanalyse mit dem Ziel der Erstellung eines Indikatorensystems und einer Typologie von Reformentwürfen, sowie der Erklärung der vorzufindenden Muster krisen-induzierter Reformen und -entwürfe.
Forschende:
Teilprojekt C führt eine qualitativ-vergleichende Ideen- und Diskursanalyse von Reformentwürfen auf weltregionaler und transnationaler Ebene durch, um Thematisierungs- und Problematisierungskarrieren im Zeitverlauf zu rekonstruieren.
Forschungsfragen:
Methoden:
Qualitative Ideen- und Diskursanalyse auf Basis von Paradigmen der Grounded Theory.
Forschende:
Teilprojekt D systematisiert zentrale Konzepte, insbesondere die Typen von Krisenantizipation und ihre Wirkungen, und rekonstruiert in Kooperation mit den anderen Teilprojekten generelle Veränderungen sozialer Sicherung angesichts von Krisenerwartungen.
Forschungsfragen:
Methoden:
Qualitative Inhaltsanalyse.
Forschende:
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung - Nachwuchsgruppe 2024 Soziale Sicherung im Krisenmodus - SoSiKri" (Projektleitung: Dr. John Berten)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung - Nachwuchsgruppe 2024 soziale Sicherung im Krisenmodus - SoSiKri" (Projektleitung: Dr. John Berten)
olivia.whelan@uni-bielefeld.de
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung - Nachwuchsgruppe 2024 soziale Sicherung im Krisenmodus - SoSiKri" (Projektleitung: Dr. John Berten)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung - Nachwuchsgruppe 2024 Soziale Sicherung im Krisenmodus - SoSiKri" (Projektleitung: Dr. John Berten)
nicolas.barden@uni-bielefeld.de