Der gemeinsam mit der Hochschule Bielefeld (HSBI) angebotene Masterstudiengang BioMechatronik beschäftigt sich mit der Analyse, Konzeption und Optimierung mechatronischer Produkte durch Anwendung von Erkenntnissen aus der belebten Natur. Anregungen können dabei aus der Biologie, der Medizin oder auch der Psychologie kommen. Die BioMechatronik greift somit Teilaspekte der Bionik auf. Biomechatronische Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Umwelt wahrnehmen und ressourceneffizient in dieser agieren können. Ein wesentliches Merkmal ist ihre Fähigkeit sich an ändernde und neue Aufgaben und Umgebungen anpassen zu können. Solche Systeme sind besonders relevant in den Bereichen Automatisierungstechnik, Gesundheits-/Rehabilitationstechnik, Medizintechnik oder Robotik. Der Studiengang richtet sich somit an Studierende, die ein relativ forschungsnahes Berufsbild suchen und einen besonderen Reiz darin sehen, Fragestellungen aus den Ingenieurwissenschaften mit Methoden der Biologie, Informatik und Mathematik zu bearbeiten.
Forschung
Das Studium der BioMechatronik ist stark durch interdisziplinäre Fragestellungen geprägt. Ein wichtiger Aspekt ist es daher, zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren die Sprache und die unterschiedlichen Perspektiven der Biologie näherzubringen und ein grundsätzliches Verständnis bewegter biologischer Systeme zu vermitteln. Dieses reicht von der Neuro- und Verhaltensbiologie bis hin zur Biomechanik und lässt auch Aspekte der Psychologie und Ethik nicht aus. Ein zentraler Punkt in der biomechatronischen Forschung ist die Abstraktion biologischer Vorlagen, um eine technische Übertragbarkeit zu gewährleisten. Um die Verbindung vom mechatronischen zum biologischen System zu gewährleisten, stehen Eigenschaften wie Ressourceneffizienz, Miniaturisierung, Anpassungsfähigkeit, Robustheit und Elastizität im Vordergrund. Diese Vorgehensweise kann dann in forschungsnahen Projekten von den Studierenden eingeübt und umgesetzt werden.
Die Studiendauer beträgt vier Semester und umfasst 120 Leistungspunkte. Der Masterstudiengang BioMechatronik schließt mit dem Master of Science (M. Sc.) ab. Er kann sowohl im Winter- als auch im Sommersemester begonnen werden.
Internationaler Austausch und Kooperationen
Studierenden werden verschiedene Möglichkeiten geboten, Auslandserfahrungen zu sammeln und interkulturelle Kompetenz zu erwerben. Das Programm Erasmus+ bringt sie an Universitäten in Europa; darüber hinaus pflegt die Universität Bielefeld internationale Kooperationen und Partnerschaften mit Hochschulen auf allen Kontinenten. Das International Office berät zu allen Fragen rund um Studienortwahl, Auslandsstipendien und Bewerbung.
Auf den zentralen Studieninformationsseiten der Universität Bielefeld (Dezernat Studium und Lehre) finden Sie Hinweise zu dem Lehrangebot für diesen Studiengang im eKVV, einen Link zur Übersicht der Einführungs- und Orientierungsveranstaltungen, zum Studienbeginn, zu Studiendauer und -umfang, Zugangsvoraussetzungen, Bewerbung, Zulassung und Einschreibung, Prüfungs- und Studienordnungen und zu den Fächerspezifischen Bestimmungen des Studiengangs.
Nähere Informationen zu Bewerbung, Zulassung und Einschreibung finden Sie auf den Webseiten des Studierendensekretariates.
Das Studium beinhaltet in den ersten zwei Semestern eine Einführung in die BioMechatronik aus den Blickwinkeln der Biologie und Ingenieurwissenschaften (drei Pflichtmodule). Das Masterstudium vermittelt theoretische Grundlagen, wissenschaftliche Fähigkeiten und Methodenkompetenz im Bereich des Systems-Engineerings sowie berufsfeldbezogene Qualifikationen wie beispielsweise im Umgang mit modernen Software- und Hardwaresystemen. Darüber hinaus werden auch außerfachliche Bezüge beachtet und gesellschaftliche, wissenschaftliche und ethische Erkenntnisse berücksichtigt, die sich aus der Anwendung des Wissens und aus den Entscheidungen ergeben. Die Studierenden werden sowohl zu selbständiger Arbeit nach den wissenschaftlichen Grundsätzen der Ingenieurwissenschaften als auch zur kooperativen Gruppenarbeit (Sozialkompetenz und Führungskompetenz) angeleitet. Hierbei kommt der Interdisziplinarität des Studiums eine besondere Bedeutung zu.
Das Studium beinhaltet einen Grundlagenblock zum Systementwurf (drei Pflichtmodule), zwei BioMechatronikpraktika, ein Projekt sowie Wahlpflichtmodule für eine individuelle Vertiefung. Das Abschlussmodul mit Masterarbeit und Kolloquium bildet den Abschluss des Studiums und kann in Kooperation mit Unternehmen durchgeführt werden.
Ein Übersicht möglicher Themen für die Bachelor und Master Thesis ist hier einsehbar.
Es besteht in der Industrie, im Dienstleistungsgewerbe und in der Forschung im Bereich der mechatronischen Systeme ein hoher Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren mit einer interdisziplinären Ausbildung, wie sie in Bielefeld stattfindet.
Mögliche Berufsfelder sind beispielsweise in den Entwicklungsabteilungen des Maschinen- und Anlagebaus, in Produktionsanlagen, in der Automobilindustrie, in der Medizintechnik, in der Entwicklung von autonom agierenden Systemen (Roboter, intelligente Assistenzsysteme) sowie in der wissenschaftlichen Forschung zu sehen.
Insbesondere für Studierende, die nach dem Masterabschluss eine wissenschaftliche Laufbahn anstreben, ist die Promotion relevant. An der Universität Bielefeld bestehen die Möglichkeit zur freien Promotion sowie die Einschreibung in einen Promotionsstudiengang.
An der Technischen Fakultät besteht die Möglichkeit Einschreibung in folgende Promotionsstudiengänge:
In den Promotionsstudiengängen ist neben der Promotion an der Fakultät zum Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. ein individuelles Studienprogramm zu absolvieren.