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  • Stiftung Prof. Dr. oec. Westerfelhaus

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P1 - „Der Einfluss von steuerlicher Regulierung auf multinationale Unternehmen“

Antragsteller:

Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane
Universität Paderborn
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Department Taxation, Accounting and Finance
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insbesondere
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre

Projektstatus: abgeschlossen

Zeitraum: 2015-2018

Förderstandort: Paderborn

Projektbeschreibung:

Das Projekt „Der Einfluss von steuerlicher Regulierung auf multinationale Unternehmen“ widmet sich der steigenden Bedeutung von steuerlicher Komplexität. Unternehmerisches Handeln wird durch Regulierung beschränkt bzw. geleitet und damit nachhaltig beeinflusst. Dies gilt in besonderem Maße auch für steuerliche Regulierung, die in den letzten Jahren rund um die Diskussion um unerwünschte Gewinnverlagerung multinationaler Unternehmen verstärkt in den Fokus geraten ist. Sowohl Unternehmen als auch die steuerliche Regulierung müssen sich permanent anpassen. Geschäftsmodelle müssen angesichts neuer steuerlicher Regelwerke bzw. Empfehlungen zum Teil sogar grundsätzlich in Frage gestellt werden. Aktuelle und zukünftige steuerliche Regulierung sollte daher bei allen ökonomischen Entscheidungen Berücksichtigung finden. In der Praxis zeigen sich schließlich immer wieder Effekte, die nicht vorhersehbar waren. Des Weiteren sind oft auch die Kosten der Umsetzung von Regulierung (Veränderung von Geschäftsmodellen und -prozessen, Befolgungskosten etc.) im Vorfeld nicht umfassend bedacht worden. Diese beeinflussen wiederum die Zielgenauigkeit, die Effektivität und die (zum Teil unerwünschten) Folgen von Regulierung, etwa auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder die Standortqualität einzelner Länder oder Regionen.

Gravierende Änderungen in der Regulierung sind in Zukunft auch durch die Umsetzung des BEPS-Aktionsplans der OECD für Unternehmen zu erwarten. Um die Folgen einer derzeit immens intensivierten steuerlichen Regulierung adäquat abschätzen zu können, ist es erforderlich, sich mit den Quellen von regulatorischer Komplexität und ihren Implikationen für die betroffenen Unternehmen auseinander zu setzen.

Im Rahmen des Projekts werden zwei unterschiedliche Schwerpunktbereiche adressiert:

1. Komplexität in steuerlicher Regulierung – Ein internationaler Vergleich
2. Praktische Anwendung der Erkenntnisse des internationalen Vergleichs

Als Adressaten des Forschungsprojektes sind vor allem die Politik, aber auch Praktiker und Akademiker zu nennen. Insbesondere die internationale Vergleichbarkeit von regulatorischen Maßnahmen und ihr Ausdruck in Form von Komplexität werden in verwandten Studien der jüngeren Vergangenheit bereits verstärkt gefordert. Die Untersuchungen im Rahmen des Projektes nehmen sich dieser Forderung an. Erkenntnisse über die steuerliche Komplexität für multinationale Unternehmen im Ländervergleich können von Politikvertretern für die zukünftige Gestaltung und Überarbeitung von regulatorischen Maßnahmen genutzt werden. Praktiker können die Ergebnisse die Ergebnisse aktiv in Unternehmensentscheidungen einbinden oder für Beratungszwecke nutzen. Nicht zuletzt werden auch aus Perspektive der Forschung neue Erkenntnisse gewonnen, die sich in Forschungsprojekten entsprechend nutzen lassen.

Über die steuerliche Perspektive hinaus lassen sich aus dem Projekt auch diverse Implikationen für die gesamte Betriebswirtschaftslehre ableiten: Ein stark reguliertes steuerliches Umfeld verursacht monetäre Kosten im Unternehmen und sorgt für Reorganisationsmaßnahmen im gesamten Konzern. Infolgedessen werden Wertschöpfungsketten angepasst/optimiert. (Steuerliche) Regulierung hat somit einen wesentlichen Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen. Zu letzteren gehören beispielsweise auch Standortwahlentscheidungen, die von multinationalen Unternehmen nicht nur aus der Sicht der zu erwartenden Personalkosten bzw. Produktivität, sondern auch aus der Perspektive (aktueller und zukünftiger steuerlicher) Regulierung getroffen werden.


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