Laut NRW-Hochschulgesetz sind Studiengänge nach Maßgabe des Studienakkreditierungsstaatsvertrags vom 12. Juni 2017 und der auf seiner Grundlage erlassenen Vorschriften zu akkreditieren und zu reakkreditieren. Anfang des Jahres hat das Rektorat beschlossen, die Zertifizierung der Studiengänge der Uni Bielefeld von Programm- auf Systemakkreditierung umzustellen. Das bringt mit sich, dass die Universität ein zertifizierungsfähiges Qualitätsmanagement(QM)-System für Studium und Lehre auf zentraler und dezentraler Ebene entwickeln und etablieren muss. Dies ist Gegenstand des momentan laufenden, universitätsweiten Projektes „Integriertes QM-System Studium und Lehre“. Nach erfolgreicher Umsetzung und entsprechender Zertifizierung durch eine externe Agentur ist die Universität berechtigt, die Qualität ihrer Studiengänge selbst zu prüfen und auszuweisen.
Nach einem kurzen Überblick über den Entwicklungsstand des Gesamtprojektes wird aufgezeigt, in welcher Weise ein QM-System auf Fakultätsebene etabliert werden kann und was sich im Vergleich zur bisherigen (externen) Akkreditierung der Studiengänge ändern wird. Im sich anschließenden gemeinsamen Austausch sollen Fragen beantwortet und Ideen zur konkreten Umsetzung entwickelt werden.
In vielen Veranstaltungen der geschichtswissenschaftlichen Bachelorstudiengänge sind Studienleistungen vorgesehen, die sehr unterschiedlich ausgestaltet werden können. Der Nachmittag soll dem Austausch und der Reflexion dienen: Wie setzen wir als Lehrende in den unterschiedlichen Modulen Studienleistungen ein? Welche Aufgaben stellen wir und welche Erfahrungen machen wir damit? Inwiefern scheinen Studierende von der Bearbeitung dieser Aufgaben zu profitieren? Wie fließt die Arbeit der Studierenden an den Studienleistungen in die Lehrveranstaltung zurück?
Aus diesem Austausch soll ein Papier hervorgehen, das unterschiedliche Formen von Studienleistungen vorstellt und Hinweise zur Handhabung und Ausgestaltung gibt.
Im Rahmen des BI.teach möchten wir in der Fakultät gemeinsam über die Gestaltung und Bewertung von Prüfungsleistungen nachdenken und über die „Benotungskultur“ in der Fakultät diskutieren. Ausgehend von den bereits erarbeiteten fakultätsübergreifenden Bewertungskriterien für studentische Arbeiten möchten wir in den Austausch darüber gehen, wie wir die Kriterien gewichten und ausdeuten und wie wir einen Konsens in der Prüfungskultur der Fakultät erreichen. Ziel ist es, so eine einheitliche Benotungskultur zu schaffen, deren zentrale Elemente Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Feedback sind.
Neben der Vermittlung von konkreten fachbezogenen Inhalten ist die Lehre in literaturwissenschaftlichen Veranstaltungen in der Regel durch die Fokussierung auf zwei Kompetenzen geprägt, die den rein fachlichen Kontext weit überschreiten. Zum einen handelt es sich um die Einübung eines zielgerichteten, sinnfassenden Umgangs mit zum Teil hochkomplexen Texten (also der Erfassung, Systematisierung und Kontextualisierung von Inhalten), zum anderen um die vertiefende Auseinandersetzung mit diesen Inhalten im wissenschaftlichen Austausch, der ein hohes Maß an gedanklicher Fokussierung, sprachlicher Präzision und kommunikativer Kompetenz einfordert – sei es im Rahmen von Seminardiskussionen, im Gespräch mit den Dozent*innen oder in Form von Gruppenarbeiten. In diesem Zusammenhang stellen Studienleistungen und auch Modulabschlussprüfungen (MAPs) durchaus interessante Möglichkeiten dar, die Lernprozesse der Studierenden in beiden Bereichen (und in enger Verbindung mit der Vermittlung von fachlichem Wissen) zu unterstützen und voranzubringen.
Welche unterschiedlichen Studienleistungs- und Abschlussprüfungsvarianten in der Arbeit im Seminar zum Einsatz kommen können, um Strategien der inhaltlichen Durchdringung sowie der wissenschaftlichen Kommunikation zu trainieren, wollen fünf Vertreter*innen des literaturwissenschaftlichen Mittelbaus im Rahmen kurzer Impulsvorträge aus der eigenen Praxis vorstellen und so einen grundsätzlichen Austausch über Potentiale und Gestaltungsmöglichkeiten von Studienleistungen bzw. MAPs anregen. Thematisch wird die Bandbreite dabei von Ansätzen, die eine Verzahnung von Forschung und Lehre bzw. auch von Theorie und Praxis fokussieren, über die Frage nach den Möglichkeiten einer gewinnbringenden Zusammenführung von individueller Einzelleistung und kollektiver Plenumsarbeit bis hin zu der Frage nach der Integration virtueller Räume und dortiger Aktivitäten in die ‚reale‘ Seminararbeit reichen. Gemeinsamer Fokus aller Beiträge ist die Frage, wie Studienleistungen konzipiert sein müssen, um von allen Beteiligten als gewinnbringend und den eigenen Lernprozess unterstützend wahrgenommen zu werden – und wie sie darüber hinaus eine aktive und regelmäßige Partizipation der Seminar-Teilnehmer*innen durch das ganze Semester hindurch begünstigen können.
Es ist ein allgemein beobachtetes Phänomen der letzten Jahre, dass Studienanfängerinnen und -anfänger in mathematisch orientierten Studiengängen vermehrt große Schwierigkeiten haben, den Übergang von Schule zu Hochschule zu meistern. Mit verantwortlich ist sicher eine veränderte Schwerpunktsetzung im Mathematikunterricht, die weniger auf die Vermittlung mathematisch technischer Fähigkeiten Wert legt und es vielen Studierenden erschwert, sich nun eigenständig in mathematischen Kontexten zu bewegen.
Die mathematischen Fachbereiche reagieren bisher vielfältig mit zumeist freiwilligen Angeboten auf diese Entwicklung. Die Lehrenden der Fakultät für Mathematik möchten den Tag für die Lehre zum Anlass nehmen, die bisher gewonnenen Erfahrungen zu analysieren und zu diskutieren, ob und welche Modifikationen am Kerncurriculum zu Beginn eines mathematischen Studiums sinnvoll und notwendig sind, um auf diese Situation zu reagieren.
Praktische Fähigkeiten sind in der Medizin von großer Wichtigkeit und müssen bereits im Studium gut und sicher erlernt werden. Sie reichen von der einfachen Blutentnahme über die klinische Untersuchung bis hin zu komplexeren „Eingriffen”.
Die Erfahrung lehrt: Nur was geprüft wird, wird auch gelernt. Man benötigt also eine Prüfungsform, die den im Masterplan 2020 geforderten höheren Anteil der praktischen Fähigkeiten und ggf. auch der Prüfung dieser im Staatsexamen gerecht wird. Ein mögliches Verfahren um dieses zu gewährleisten sind sogenannte OSCE (objective structured clinical examination) oder OSPE (objective structured practical examination).
In diesem Workshop werden die theoretischen Hintergründe anhand der Literatur kurz dargestellt. Anschließend werden wir in Gruppenarbeit anhand einfachster praktischer Fähigkeiten einen Mini-OSPE entwickeln. Dazu werden wir gemeinsam eine Prüfungsaufgabe definieren und anschließend eine Checkliste entwickeln, auf der die Bewertungskriterien der Prüfung definiert sind. Danach führen wir die Prüfung exemplarisch durch.
HINWEIS:
Gerne können an der Veranstaltung Lehrende aus anderen Fakultäten teilnehmen. Melden Sie sich bei Interesse bitte direkt bei Sophia Lades: sophia.lades@uni-bielefeld.de
In der Qualitätssitzung zu Prüfungsleistungen schauen die Lehrenden der Abteilung Philosophie gemeinsam auf die aktuelle Prüfungspraxis und unterziehen diese einer kritischen Prüfung. Dabei geht es u. a. insbesondere darum, wie unterschiedliche Prüfungen über ein Studium hinweg ineinandergreifen und welche Kompetenzen zwar von Studierenden erworben werden sollen, aber bisher noch nicht eigens abgeprüft werden.
Am Tag für die Lehre möchten wir innerhalb unserer Fakultät über die Weiterentwicklung des Bachelorstudiengangs Physik diskutieren. Zu dieser Diskussion möchten wir die Lehrenden unserer Fakultät, Mitglieder unserer Fachschaft als auch interessierte Studierende einladen.
Die Diskussion soll mit einer kurzen Vorstellung der Entwicklung der Studierendenzahlen in den ersten Semestern beginnen. Daran anschließend ist geplant, das in Zusammenarbeit zwischen Fachschaft und Studienbeirat entwickelte Curriculum für einen deutlich modifizierten Bachelorstudiengang Physik einem größeren Kreis unserer Fakultätsmitglieder vorzustellen. Anschließend soll über diesen Vorschlag diskutiert, die Umsetzbarkeit ausgelotet bzw. Verbesserungsvorschläge gesammelt werden.
Nach einem kurz gehaltenen Input zum derzeitigen Status Quo und einer Sammlung bereits in der Abteilung verwendeter Ansätze bzw. Herangehensweisen soll diese Veranstaltung vorwiegend zur Diskussion genutzt werden. Es soll dabei gemeinsam mit interessierten Lehrenden und Studierenden erörtert werden, wie die Rahmenbedingungen der schriftlichen Prüfungsleistung im „Empirisch-Experimentellen Projektseminar“ in einer Handreichung aufbereitet werden können.
Die besondere Herausforderung besteht hierbei darin, dass das Schreibprodukt i.d.R. in Gruppenarbeit erstellt wird, wobei die Gestaltung und Aufteilung dieser Gruppenarbeit sich von Seminar zu Seminar verschieden gestalten kann. Außerdem gelten in den einzelnen Seminaren zum Teil unterschiedliche (den jeweiligen fachlichen und inhaltlichen Gegebenheiten entsprechende) Bedingungen hinsichtlich der Unterstützung seitens der Lehrenden im Forschungsprozess (Beispiel: Daten müssen erhoben werden vs. Daten liegen vor, Fragestellung muss entwickelt werden vs. Fragestellung ist vorgegeben).
Diese Veranstaltung kann als Auftakt für die Entwicklung einer Handreichung dienen, die den gemeinsamen Nenner aller Seminare dieses Moduls beschreibt und Empfehlungen zur Ausgestaltung der Anleitung und Bewertung des empirischen Berichts gibt. Ziel einer solchen Handreichung sind einerseits eine Orientierung und Arbeitserleichterung für die (neuen) Lehrenden dieses Moduls, andererseits aber auch einheitliche(re) Rahmenbedingungen bzw. Anforderungen und transparente(re) Bewertungen für die Studierenden.
Die Fakultät für Rechtswissenschaft wird sich mit dem diesjährigen BI.teach Thema in Zusammenhang mit der neuen StudPrO beschäftigen.
Die Bemühungen um eine umfangreiche Reform der Juristenausbildungen halten an. Der Gesetzesentwurf zur Neuregelung des JAG/NW wird in Kürze erwartet. Dem neuen Bericht des Koordinierungsausschusses wird im Herbst dieses Jahres entgegengesehen.
Die Fakultät für Rechtswissenschaft möchte die Gelegenheit nutzen, am BI.teach 2019 in einer fakultätsinternen Veranstaltung über den Stand der Dinge zu sprechen, auch vor dem Hintergrund, dass die neue StudPrO der Fakultät zwischenzeitlich sehr weit fortgeschritten ist und diese geplant zum 1.10.2019 in Kraft treten soll. Es sollen Folgefragen der Änderungen besprochen und insbesondere das Thema „Prüfungen“ diskutiert werden.
HINWEIS:
Es handelt sich um eine fakultätsinterne Veranstaltung mit geschlossenem Teilnehmendenkreis. Die Teilnehmer*innen erhalten persönliche Einladungen. Ohne vorherige Rücksprache mit der Fakultät werden keine weiteren Teilnehmer*innen zugelassen.
Die Lehramtsstudiengänge im Fach Sportwissenschaften weisen eine Vielzahl an Prüfungsformaten auf. Diese sind im Hinblick auf die formalen Rahmenbedingungen sowie die abzuprüfenden Kompetenzen für die jeweiligen Veranstaltungen und/oder Module im Modulhandbuch zwar festgelegt, lassen in der Prüfungspraxis aber verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten offen. Daraus ergibt sich auch die Herausforderung, die eigene Prüfungspraxis immer wieder kritisch zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Mit Blick auf die modulare Struktur der konsekutiv ausgerichteten Lehrer*innenausbildung kann dies nur in einem differenzierten gemeinsamen Austausch gelingen. Dies gilt umso mehr, als die Prüfungen auch für die Studierenden transparent und vergleichbar zu gestalten sind.
Der Arbeitsbereich „Sport und Erziehung“ der Abteilung Sportwissenschaft möchte sich daher in diesem internen Workshop detaillierter mit den praktizierten Modulklausuren im Sport-Lehramt auseinandersetzen. Mit Blick auf die damit verfolgten Lehrziele, der notwendigen Anforderungstransparenz und der Prüfungsorganisation sollen Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet werden, um die Erfolgsquote bei den Studierenden zu erhöhen und gleichzeitig die Arbeitsbelastung der Kolleg*innen angemessen zu gestalten.
Nervosität, Schweißausbrüche, Denkblockaden, abgesagte Prüfungstermine …. Prüfungsangst hat viele Gesichter und kann nicht nur die betreffenden Studierenden, sondern auch die Lehrenden vor eine herausfordernde Situation stellen. Sie mindert Lern- und Gedächtnisleistungen und hat damit Einfluss auf den Studienerfolg und den weiteren beruflichen Werdegang.
Wie äußert sich Prüfungsangst? Wodurch entsteht sie und welche Möglichkeiten habe ich als Lehrperson, mit dieser Prüfungssituation umzugehen? Welche Prüfungsroutinen habe ich als Dozent*in vielleicht im Laufe der Zeit entwickelt? Und welchen Einfluss hat die Art der Prüfung auf Prüfungsängste? Auf diese und weitere Fragen soll im Verlauf des fakultätsübergreifenden Beitrags eingegangen werden. Nach einem theoretischen Input, unter Einbezug von Beispielen aus der Beratungspraxis der Zentralen Studienberatung, werden gemeinsam konkrete Handlungsmöglichkeiten für Lehrende erarbeitet und diskutiert. Abschließend werden weitere Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende und Lehrende aufgezeigt. Subjektive Erfahrungen aus der Prüfungspraxis und ein reger Austausch unter neuen und erfahrenen Lehrpersonen sind herzlich willkommen.
Texte von Studierenden zu bewerten und zu benoten ist physisch und psychisch oftmals anstrengend – zumal wenn die Zeit knapp ist. Häufige Fragen beim Lesen sind: Wie benote ich fair und objektiv? Was mache ich mit schlechten Texten? Wie werde ich den Studierenden gerecht? Wie reagiere ich auf formale Mängel? Wie verstehe ich meine Rolle als Vertreter*in meiner Disziplin mit ihren Standards und Anforderungen? Wo mache ich Kompromisse?
Bewertungs- und Benotungsraster sind eine geeignete Strategie, um sich die Arbeit der Bewertung und Benotung zu erleichtern. Sie haben aber auch ihre Tücken. In unserem fakultätsübergreifenden Workshop präsentieren wir jüngere Forschungsergebnisse zur Verwendung von Rastern bei der Bewertung und Benotung von Texten von Studierenden und gehen dabei insbesondere auf die Schwierigkeiten ein, dass ein Gesamttext immer mehr ist als die einzelnen Deskriptoren eines Rasters. Im Anschluss präsentieren Lehrende aus dem Projekt LitKom (Literale Kompetenzen) ihre Bewertungsraster, erläutern deren Verwendungsweise und thematisieren Vor- und Nachteile der Raster nach dem Motto „Kein Raster ist perfekt, aber hilfreich sind sie schon.“ Danach haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, die Rasterbeispiele zu diskutieren und Bedürfnisse und Anforderungen für ihr eigenes Raster zu klären.
Lehrende unterschiedlicher Fakultäten stellen alternative Formen von Studienleistungen vor
Moderation: Dr. Petra Weiß (Zentrum für Lehren und Lernen), Bastian Simon (Dezernat Studium und Lehre)
16:15 – 17:45 Uhr
X-E0-224
In der Philosophie gibt es seit ca. einem Jahr einen Katalog, in dem Studienleistungsarten versammelt sind, die von Lehrenden in den letzten Semestern ausprobiert wurden. Jede Studienleistungsart wird darin kurz beschrieben und es wird in einer Übersicht angezeigt, zu welchem Zweck man sie im Seminar einsetzen könnte. Zu vielen Arten gibt es auch Beispiele und Kommentare von Lehrenden, die sie bereits ausprobiert haben. Ich werde den Katalog kurz vorstellen und von seiner Entstehung und Nutzung berichten.
Hausarbeiten erscheinen im Lehralltag manchmal wie ein notwendiges Übel – und zwar sowohl den Studierenden als auch uns Dozent*innen. Die Hausarbeiten sind dann stark auf ihre Prüfungsfunktion reduziert, weil sie als Leistungsform im Modulhandbuch aufgeführt werden. Die Lernziele bestehen zumeist nur noch daraus, einen Inhalt aus einer theoretischen Perspektive heraus vertieft zu betrachten und ggf. auf das Schreiben der Bachelor-/Masterarbeit vorzubereiten.
Die Studierenden wünschen sich gerade in den Geistes- und Sozialwissenschaften einen praktischen Bezug, der beim Schreiben einer Hausarbeit oft nicht unmittelbar einsichtig ist. Dies ändert sich jedoch, wenn wissenschaftliches Arbeiten als Haltung für die Praxis verstanden wird. Im Impulsvortrag wird für verschiedene Fächer (Soziale Arbeit, Gesundheitswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften) anknüpfend an ein Beispiel von Jochem Kotthaus (FAQ Wissenschaftliches Arbeiten, 2014) aufgezeigt, wie diese Haltung an die Studierenden zu Beginn eines Seminars kommuniziert werden kann. Hierbei werden fachspezifische Anforderungen und Tätigkeitsbereiche konkretisiert und auch Herausforderungen des wissenschaftlichen Arbeitens angerissen, die bei einer Hausarbeit eine frühzeitige Planung und Durchhaltevermögen erfordern. Innerhalb einer kurzen Sequenz wird also vieles deutlich, was für das Schreiben guter Hausarbeiten wichtig ist, und somit die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wir Lehrenden ebensolche lesen dürfen.
Um Studienleistungen praxisnah zu gestalten und eine andere Art der Reflexion zu implementieren, habe ich als Lehrende mit einer Studienleistung im 1. Bachelor-Semester Health Communication ein Experiment gewagt: Die Studierenden erstellen als Studienleistung gesundheitskommunikative Kampagnen.
Die Aufgabe:
Studierende erlernen die theoretischen Grundlagen von Kampagnen im Gesundheitswesen und setzen diese dann in die Praxis um, in dem sie für einen realen Praxispartner eine selbstausgewählte Kampagne realisieren. Bei der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt: Videos, Insta-Stories, Flyer, Audios, Plakate, Internetauftritte, etc.
Diese Kampagnen werden dann in einem Pitch am Ende des Semesters präsentiert; die beste(n) Kampagne(n) werden insofern umgesetzt als dass der Kooperationspartner die Idee bzw. die fertige Kampagne nutzen können.
Im WiSe 2018/19 war das Klinikum Bielefeld Kooperationspartner. Im WiSe 2019/20 wird die DKMS mit mir kooperieren.
Im Rahmen der Veranstaltung „Theorien und Konzepte des Gesundheitsverhaltens und der Gesundheitsbildung“ lernen die Studierenden eine Vielzahl von Grundlagen und Theorien zur Erklärung und Veränderung von Gesundheitsverhalten kennen. Ziel ist es auch, dass sich die Studierenden aktiv mit einer ausgewählten Theorie auseinandersetzen, um diese auf ein Fallbespiel zu übertragen. Diese Anwendung erfolgte über die Erstellung eines ca. 5 (bis max. 8-)minütigen Erklärvideos (Stop Motion oder Legetrick), in dem das Verhalten des Falls anhand einer Theorie erklärt und Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Es handelt sich dabei um eine unbenotete Studienleistung, die in Gruppen á ca. 8 Personen abgelegt wird. Das erworbene Wissen sollte so selbst angewendet werden und bei der Nachbereitung unterstützen. In vorherigen Durchgängen bestand die Studienleistung aus einer klassischen Präsentation mit den gleichen Zielen hinsichtlich des Fallbeispiels. Es zeigten sich jedoch Unterschiede in der Tiefe der Auseinandersetzung mit Theorie und Fallbeispiel – häufig lag der Schwerpunkt auf einer reinen Wiederholung, die Präsentationszeit von 10 Minuten wurde häufig überschritten. Durch die Erklärvideos sollte es zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Inhalten sowie einer prägnanteren Aufbereitung kommen, die das Verstehen und Anwenden (nachhaltig) verbessern sollte. Die Herausforderung bestand darin, eine solche innovative, medienbasierte Aufgabe in einer theoretischen Vorlesung umzusetzen, die nicht auf die Vermittlung der entsprechenden technischen Kompetenzen abzielt. Die Studienleistung ist zudem ausschließlich im Selbststudium zu erbringen. Wie die Umsetzung gelingen kann und ob sich die Erklärvideos als sinnvolle Alternative zu den üblichen studentischen Präsentationen erwiesen haben, wird in dem BI.teach-Beitrag rekapituliert.