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E01

Vergleichsbegriffe. Historische Semantik des Vergleichens (16. – 21. Jahrhundert)

Eine Fotografie des Historikers Reinhart Koselleck
© Bildarchiv Foto Marburg / Reinhart Koselleck

E01 (C03) | Vergleichsbegriffe. Historische Semantik des Vergleichens (16. – 21. Jahrhundert)

Profil

Das Teilprojekt untersucht die Semantiken und praktischen Verwendungen des Vergleichsvokabulars und vergleichsvollziehender Sätze vom Beginn der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Methodisch kombiniert das Projekt bewährte begriffshistorische und argumentationsanalytische Ansätze mit der Nutzung neuer Werkzeuge der digitalen historischen Semantik (Zusammenarbeit mit Projekt INF). Geographisch liegt der Fokus auf englisch-, deutsch- und französischsprachigen Gemeinschaften mit gelegentlichen Ausflügen in andere Sprachräume. In der zweiten Phase entstehen vertiefende Studien zu: 

(1) Unvergleichbarkeitsbehauptungen im Diskurs über Gott, die Liebe und einmalige Ereignisse, zum Beispiel die Shoah (Kirill Postoutenko), 

(2) Vergleichspraktiken im literarischen Genre der Utopien und Dystopien (16.-21. Jahrhundert) (Michael Götzelmann), 

(3) Vergleichspraktiken in britischen und deutschen Parlamentsdebatten über Sozialpolitik (20. Jahrhundert) (Olga Sabelfeld);

(4) Formen und Funktionen von „empörenden Vergleichen“, d.h. Vergleichen, die Empörung hervorrufen (sollen), in politischen und religiösen Kontroversen (16.-21. Jahrhundert) (Willibald Steinmetz, in Zusammenarbeit mit Ulrike Davy Projekt E03).

Eine unserer Leithypothesen für die Fallstudien ist die Annahme, dass die westliche Moderne seit etwa 1800 durch ein Neben- und Gegeneinander dreier elementarer Vergleichspraktiken gekennzeichnet ist:

(1) Analogien und Parallelen, in der Frühen Neuzeit der dominante Vergleichsmodus, spielten weiterhin eine Rolle in vielen praktischen Zusammenhängen, wurden aber seit dem 18. Jahrhundert oft verdrängt durch

(2) „progressive Vergleiche“, d.h. Vergleiche, die zwischen den verglichenen Entitäten eine Hierarchie entlang einer Skala von Fort- oder Rückschrittlichkeit etablieren; gleichzeitig und beide Modi (1) und (2) herausfordernd traten

(3) Behauptungen fundamentaler Andersartigkeit bis hin zu Ansprüchen auf völlige Unvergleichbarkeit hervor, deren Zweck es war, die in den Modi (1) und (2) enthaltenen Ähnlichkeits-/Gleichartigkeitsannahmen bzw. Hierarchisierungen zu bestreiten.

Projektleitung

© Philipp Ottendörfer

Willibald Steinmetz

© Philipp Ottendörfer

Kirill Postoutenko

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

© Philipp Ottendörfer

Olga Sabelfeld

© Philipp Ottendörfer

Michael Götzelmann

C03 | Eine Begriffsgeschichte des Vergleichs

Vergleichsbegriffe. Historische Semantik des Vergleichens (16.–20. Jahrhundert)

Das Teilprojekt untersucht die Semantik des Vergleichens für die europäische Neuzeit seit 1500. Dies geschieht auf drei Ebenen: einfache Bezeichnungen für das Vergleichen, explizite Definitionen des Vergleichens, Vollzäge von Vergleichen in Sätzen. Das Teilprojekt geht von der Hypothese aus, dass in der frühen Neuzeit Vergleiche in Form von Analogien zurückgingen, dagegen progressive, an das Modell des Wettbewerbs angelehnte Vergleiche zunahmen, schließlich in Reaktion darauf, etwa seit 1800, Behauptungen von Gleichwertigkeit trotz Differenz oder välliger Unvergleichbarkeit an Bedeutung gewannen.

Projektleitung

Willibald Steinmetz

Mitarbeiter

Kirill Postoutenko

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