Die Woche der Forschungskompetenzen (WoFoKo) wurde im Jahr 2024 bereits zum zweiten Mal durch das Kompetenzzentrum Forschungsdaten und das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) veranstaltet.
Die WoFoKo richtet sich an junge, aber auch erfahrene Wissenschaftler*innen aller Fachbereiche der Universität Bielefeld. Das Angebot dient der Kompetenzerweiterung für (empirisch) Forschende und umfasst Beiträge zu:
Hinweis: Den Link zu den Vortragsfolien finden Sie am Ende des Textes zur jeweiligen Veranstaltung. Nicht zu allen Veranstaltungen gibt es Vortragsfolien.
10.15 - 11.00 Uhr:
Auftakt und Begrüßung
Gast: Prof. Dr. Christiane Fuchs (Prorektorin für Forschung und Forschungsvernetzung)
Zum Auftakt der Woche der Forschungskompetenzen steht eine Grußadresse mit einem kurzen Überblick über die Entstehung und Bedeutung dieser Veranstaltung.
Das Organisationsteam stellt sich vor und gibt einen Ausblick auf den Ablauf und das Programm der Woche.
11.15 – 12.45 Uhr:
Research & (Mental) Health
Colleagues from Health Management, Bielefeld University
How do I cope with my demanding research routine in a healthy way? This lecture aims to raise awareness of the connections between work, study, and (mental) health while providing insights into creating health-promoting conditions. It also offers guidance on individual action strategies and introduces a spectrum of health-related contact points and (counseling) services for scientists at Bielefeld University.
Attendees will have the opportunity to participate in an open discussion and provide feedback on challenges and needs to their colleagues in health management.
The presentation will be held in English, but contributions to the discussion are welcome in both English and German.
Moderation: Anne Gärtner
13.15 – 14.45 Uhr:
Einführung in das Projektmanagement
Nils Reschke (Live Online Trainer/Moderator, Bonn)
Zielgruppe: Junge Wissenschaftler*innen in Forschungsprojekten
Der Vortrag vermittelt einen Einblick in zentrale Aufgaben des Projektmanagements. Folgende Themen werden behandelt:
Die Teilnehmenden gewinnen einen Überblick über das Forschungsprojektmanagement und lernen dabei Aufgaben und Herausforderungen eigener Projekte besser einzuschätzen. Darüber hinaus erhalten sie eine Einführung, wie sie sich anhand bereitgestellter Materialien zielgerichtet auf Forschungsprojekte vorbereiten können.
Moderation: Kurt Salentin
09.15 - 10.45 Uhr:
Datenschutz: Überblick über die an der Universität verwendeten Formulare und Muster
Roman Elenbogen (Datenschutzmanager), Anja Schmid (behördliche Datenschutzbeauftragte)
Die Universität Bielefeld stellt ihren Forschenden eine Reihe von Formularen und Mustern zur Verfügung um eine datenschutzkonforme Forschung zu ermöglichen. In diesem Vortrag werden die an der Universität verwendeten Unterlagen vorgestellt und deren Anwendungsfälle erläutert. Der Vortrag baut fachlich auf dem Vortrag "Datenschutz: Einwilligungen und Datenschutzerklärungen" auf, geht aber stärker auf weitere Anforderungen des Datenschutzes ein, wie z.B.: Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten (VVT), Datenschutzkonzepte, AV-Verträge, Datenschutzfolgenabschätzungen, Vereinbarungen zur gemeinsamen Verantwortlichkeit usw.
Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, bei einer Q&A-Runde Fragen an die Datenschutzbeauftragte der Universität zu stellen.
Moderation: Markus Rump
11.15 - 12.45 Uhr:
Ethik der Datenerhebung: Ziele und Verfahren forschungsethischer Beratung und Begutachtung
Eva-Maria Berens (Ethik-Kommission der Univ. Bielefeld)
Zielgruppe: Junge, aber auch erfahrene Wissenschaftler*innen aller Fachbereiche der Universität Bielefeld in der empirischen Forschung an und mit Menschen
Lernziele:
Es sind keine vorbereitenden Materialien notwendig. Informationen können auf der Webseite der Ethik-Kommission eingesehen werden.
Moderation: Markus Rump
13.15 - 14.45 Uhr:
Digitale Selbstverteidigung für Forschende und Lehrende
Michael Sundermeyer (Informationssicherheitsbeauftragter der Univ. Bielefeld)
Hochschulen und Forschungseinrichtungen geraten zunehmend ins Visier professioneller Hackerorganisationen. Aber auch im Forschungsalltag lauern Gefahren für die Sicherheit von Forschungsdaten, die nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sind. Ziel der Veranstaltung ist es, den Teilnehmenden Kompetenzen zu vermitteln, die eine angemessene Selbstverteidigung im digitalen Raum ermöglichen.
Moderation: Kurt Salentin
09.15 - 10.45 Uhr:
Potential von (regionalen) Open Data für Lehre und Forschung nutzen
Katharina Weiß (Scientific Data Services & BiCDaS), Bürge Uprak (Digitalisierungsbüro der Stadt Bielefeld)
Der interaktiv angelegte Workshop hat das Ziel die vielfältigen Potentiale von (regionalen) Open Data für Lehre und Forschung aufzuzeigen. Hierzu werden Praxisbeispiele aus Lehrveranstaltungen zu Data Literacy und Data Storytelling an der Uni Bielefeld genutzt und das Open Data Portal der Stadt Bielefeld als Beispiel für ein regionales Open Data Portal dargestellt.
Moderation: Anne Gärtner
11.15 - 12.45 Uhr:
Forschungsdaten nutzen und verwalten
Johanna Vompras (Kompetenzzentrum Forschungsdaten)
Neben der eigenen Erhebung von Forschungsdaten ist auch die Nachnutzung „fremder“ Daten in der Forschung üblich. Über Möglichkeiten, wie Forschungsdaten gefunden und nachgenutzt werden können, klärt dieser Vortrag auf. Darüber hinaus erfahren Teilnehmende etwas über die Organisation und Dokumentation von Forschungsdaten – ein Aspekt, der selbst erhobene Daten und nachgenutzte Daten gleichermaßen betrifft.
Moderation: Anne Gärtner
13.15 - 14.45 Uhr:
Rechtlicher Schutz eigener Forschungsdaten im Hochschulkontext
David Timothy Barber (Dez. Studium und Lehre / Justiziar)
Lernziele:
Moderation: Kurt Salentin
15.15 - 16.45 Uhr:
Dealing with Conflicts in Science
Jenny Moshage and Ulf Kirse (Counseling Center for all Personnel and Management, Bielefeld University)
Target group: Scientists of all experience levels in research projects
This interactive lecture provides insight into how to deal with conflicts in a constructive and solution-oriented manner, with special reference to science and research in project groups. Topics covered will include:
We want to get into a fruitful and practice-oriented exchange - participation and questions are explicitly welcome. We will use interactive tools, among others, so please have your smartphone ready.
The presentation will be held in English, but participation is also explicitly possible in German.
Moderation: Kurt Salentin
09:15 - 10:45 Uhr:
Datenschutz in der Forschung: Einwilligungserklärungen
Anne Gärtner, Markus Rump (Kompetenzzentrum Forschungsdaten)
In zahlreichen Disziplinen werden personenbezogene Forschungsdaten erhoben. Aber was sind eigentlich personenbezogene Daten und wann dürfen sie im Rahmen der Forschung erhoben und verarbeitet werden? In diesem Vortrag lernen die Teilnehmenden die Grundlagen des Datenschutzes, die damit verbundenen rechtlichen Anforderungen sowie den Umgang mit personenbezogenen Daten kennen. Außerdem lernen sie, welche Inhalte eine Informierte Einwilligungserklärung enthalten sollte und wie sie eine solche für ihr Forschungsprojekt erstellen können.
Moderation: Johanna Vompras
11.15 – 12.45 Uhr:
Getting started in Research Funding
Lena Gumpert (Dep. for Research Administration and Technology Transfer (FFT), Bielefeld University)
This presentation is aimed at (advanced) doctoral students and postdocs who wish to apply for external funding
and/or obtain initial ideas and information in this regard. Basic general information on the funding landscape will
be given and important national third-party funding bodies will be presented: the German Research Foundation (DFG),
the Federal Ministry of Education and Research (BMBF) and an exemplary selection of research-funding foundations.
In addition, the importance of acquiring third-party funding for an academic career will be discussed.
The presentation will be given in English. In the subsequent discussion, questions in German are possible and welcome.
Moderation: Johanna Vompras
13.15 - 14.45 Uhr:
Vom Schreiben im Forschen
Stefanie Haacke-Werron (Schreiblabor, Zentrum für Lehren und Lernen)
Das Schreiben ‚im‘ Forschen, also das Notieren, Kommentieren und Interpretieren von Daten und Literatur, bevor der Text der jwl. Arbeit selbst verfasst wird, ist eine wichtige Erkenntnisressource, die sich zugleich aber auch wie eine Hürde anfühlen kann. Ideen, gedankliche Verknüpfungen von Daten, Fragestellung und einschlägiger Literatur sind ja erst wirklich ‚da‘, wenn sie in natürlicher Sprache, also in Sätzen, oder vielleicht auch auf andere Weise (z.B. in Form von Grafiken oder Skizzen) formuliert worden sind. Diese Formulierungsarbeit ist nicht selten eine Herausforderung, denn sie zwingt dazu herauszufinden, ob schon Gedanken da sind, die gut genug sind und in funktionierende Sätze gefasst werden können. Die gute Nachricht ist, dass das Schreiben im Forschungsprozess ein Weg ist, sich an gute Gedanken (und schreibbare Sätze) heranzuarbeiten. Es ist den Augen der Fachwelt noch nicht ausgesetzt, spielt sich ‚hinter der Bühne‘ ab und dient hier erst einmal als Denkwerkzeug. Es kann zum Ausprobieren, Erkunden, Entwickeln von Erkenntnissen genutzt werden, die später, in der Dissertation, dem Artikel oder dem Vortrag in die bestmögliche Form gebracht werden können.
Die 90 Minuten zum „Schreiben im Forschen“ geben Hinweise zu Strategien des Schreibens und Notierens als Erkenntnis- und Denkwerkzeug. Außerdem werden niedrigschwellige (Schreib-)Methoden zur Reflexion als Gelegenheiten genutzt, einen Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden anzustoßen.
Moderation: Johanna Vompras
09.15 – 10.45 Uhr:
Offene Forschung, offene Lehre, Open Educational Resources?
Frank Homp (ZLL / Hochschuldidaktik und Lehrentwicklung)
Lernziele: Im Rahmen des Vortrags erfahren die Teilnehmenden etwas über die Herkunft und Bedeutung des Konzepts der Open Educational Resources (OER). Über den Ursprung am MIT hinaus durchdringen OER (und damit in Verbindung stehende Konzepte wie z.B. Open Science oder Open Pedagogy) mittlerweile die Agenden vieler Akteuren aus z.B. Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft. Fernab der ursprünglichen Bedeutung bergen OER mittlerweile viele Potenziale. Beim Umgang, also der Nutzung, Produktion und Veröffentlichung freier bzw. offener Bildungsmaterialien, gilt es jedoch einiges zu beachten.
Nach dem Vortrag
Vorbereitung: Da dies eine Einführung ist, bedarf es keiner Vorbereitung. Ich freue mich auf viele Erfahrungen aus der Lehre, insbesondere auch solche, die mit dem Erstellen und Teilen von Lehr-/Lernmaterialien in Zusammenhang stehen.
Moderation: Markus Rump
11.15 – 12.45 Uhr:
Einführung in das wissenschaftliche Publikationswesen
Kurt Salentin (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung)
Zielgruppe: Junge Autor*innen in der Wissenschaft
Der Vortrag vermittelt Orientierung in einem unübersichtlichen Publikationsmarkt:
Moderation: Felicitas Wagner
Bitte senden Sie uns Kommentare, Kritik und Anregungen zur Veranstaltung:
Die Forschung an Universitäten ist tiefgreifenden Entwicklungen ausgesetzt: fortschreitender Digitalisierung, gestiegener Evidenzorientierung, einer Verrechtlichung, auch über den Datenschutz hinaus, einem unübersichtlicher werdenden Publikationsmarkt, hoher Personalfluktuation in drittmittelgeförderten Projekten, einer kompetitiv gestalteten Hochschullandschaft. Neue Disziplinen wie die Digital Humanities entstehen, neue Datenquellen werden täglich erschlossen. Daten wandeln sich zu einer auch ökonomisch bedeutsamen Ressource. Die Veränderungen der Forschung verlangen nach neuen Kompetenzen.
In einem gewissen Maß vollziehen die Universitäten diesen Wandel nach. In zweifacher Hinsicht klafft aber eine Lücke zwischen Kompetenzerfordernissen und -verfügbarkeit:
Bereits in der Ausbildung müssten Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden, die dem fachgerechten Umgang mit Daten entsprechen. Zwar wächst das Angebot an Lehrveranstaltungen in Datenerhebung und -analyse, aber Data Literacy muss wesentlich weiter gefasst werden. Dabei sind Curricula behäbig. Auch wenn das Studium nicht mit einer Berufsausbildung zu vergleichen ist, lässt sich Praxisorientierung nicht ohne Kompetenzen etwa in Datenschutz und Informationssicherheit vorstellen. Die Woche der Forschungskompetenzen soll helfen diese Lücke zu schließen, indem sie jungen ForscherInnen mit dem kleinen Einmaleins in ausgewählten Feldern vertraut macht.
Manche Entscheider in der Organisationsentwicklung haben erkannt, dass eine funktionale Ausdifferenzierung fachkompetenter Rollen forciert werden muss. Daher haben wir heute etwa einen Informationssicherheitsbeauftragten und Drittmittelakquise-Beratungsdienste, und in den Bibliotheken, die sich einer Umwälzung ihres Anforderungsprofils unterworfen sehen, findet der Wandel in der Einrichtung von Daten-Repositorien einen Ausdruck. Doch die damit verbundene Umschichtung von Ressourcen bereitet in gewachsenen Organisationsstrukturen immer Probleme. Mit dem Tempo der Veränderungen können große Organisationen kaum Schritt halten. Deshalb übersteigt der schiere Umfang des Beratungsbedarfs infolge eng getakteter Datenerhebungen mit unablässig wechselndem Personal die Kapazität mancher inzwischen eingerichteter formeller Beratungsangebote. Der Kompetenzaufbau bei den Forschenden soll hier zu einer Entlastung beitragen, indem sie die Schwelle der Problemkomplexität erhöht, von der an eine Inanspruchnahme notwendig wird. Nicht zuletzt soll die Woche dazu beitragen, die Diskussion um notwendige Veränderung in Gang zu halten.
Frühere Veranstaltungen finden Sie im Archiv.