Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) wurde 1996 in Bielefeld gegründet mit dem Ziel eine Lücke in der interdisziplinären Konflikt- und Gewaltforschung zu schließen. Mittlerweile ist das IKG eine der führenden deutschen Forschungseinrichtungen in diesem Bereich und bietet eine umfassende Struktur für interdisziplinäre Theorieentwicklung und empirische Forschung zu politisch und gesellschaftlich relevanten Phänomenen um Konflikte und Gewalt sowie ihren Implikationen für sozialen Zusammenhalt, Partizipation, Demokratie und Frieden. Eine zentrale Verantwortung sieht das IKG in seinem Beitrag zu sozialen und politischen Diskursen. Dementsprechend besteht ein fortwährender Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Verschiedenste Forschungsprojekte zu Aspekten um Konflikt und Gewalt sind daher am IKG angesiedelt und es kann auf ein umfassendes Netzwerk mit akademischen und nicht-akademischen Partnerinstitutionen sowie Forschungsgruppen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zurückgegriffen werden.
Mit den Berichten zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, den Studien zum Rechtsextremismus, zur (De)Radikalisierung und den Arbeiten zu Kulturen der Gewalt, auch im Sport, seien nur einige der für das IKG charakteristischen Forschungen und Publikationen genannt.
Das IKG kooperiert mit den Fakultäten der Erziehungswissenschaft, Soziologie, Geschichte, Rechtswissenschaft und Psychologie an der Universität Bielefeld und ist daher strukturell eine universitäre Querschnittseinrichtung. Die Mitarbeiter*innen am IKG arbeiten zusammen mit Expert*innen der oben genannten Disziplinen sowie weiteren relevanten Gebieten der Geistes- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären Setting. Im Kern besteht eine kleine fest finanzierte Struktur aus Leitung, Verwaltung und strategischer Beratung, allerdings findet der Großteil der Forschung des IKG im Rahmen drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte (1,8 Millionen Euro in 2018) mit Hilfe wissenschaftlicher Projektmitarbeiter*innen statt. Diese Forschung ist in vier Forschungsclustern organisiert:
Radikalisierung/De-radikalisierung
Diskriminierung/Gleichwertigkeit
Integration/Marginalisierung
Migration, Raum und Sozialer Wandel
Interdisziplinarität, Theorieentwicklung sowie die qualitativen und/oder quantitativen Methoden der Konflikt- und Gewaltforschung sind integrale Bestandteile des Forschungsparadigmas am IKG. Als einen Schlüssel zum Erfolg sieht das IKG eine Arbeits- und Forschungskultur welche sich durch flache Hierarchien und inklusiven Strukturen auszeichnet. Hierdurch wird ein dynamischer Rahmen für die fortlaufende Entwicklung der Forschungscluster und des Projekt Portfolios ermöglicht. Ein Bestandteil dessen ist die Unterstützung von individuellen wissenschaftlichen Qualifikationsprojekten, Post-Doc Stellen, kürzeren Forschungsaufenthalten und internationalen Gastwissenschaftler*innen.