Das Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG) ist ein Verbundforschungsprojekt der Universität Bielefeld (Medienpädagogik/Fakultät für Erziehungswissenschaft und Medizinische Fakultät OWL), der Hochschule Osnabrück, der Hochschule Emden/Leer und der Fachhochschule Bielefeld (Konsortialführerin). Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie „Digitale Hochschulbildung“ gefördert.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines transferfähigen didaktischen Konzeptes für die Hochschulbildung in den Bereichen Pflege (Fachhochschule Bielefeld und Hochschule Osnabrück) und Medizin (Universität Bielefeld). Dabei soll problemorientierte Fallarbeit mit digitalen Medien, u.a. Virtual Reality (VR) verknüpft werden.
Die Arbeit an konkreten Patient*innenbeispielen ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung im Pflege und Medizinstudium. Daher liegt ein Schwerpunkt des Projektes in der Konzeption von Fallszenarien zu ausgewählten praktischen Basisfertigkeiten, die sowohl für angehende Pflegefachfrauen und -männer wie auch Mediziner*innen relevant sind. Auch die interprofessionelle Interaktion zwischen Pflege und Medizin wird in einem Fallszenarium behandelt.
Die Mitarbeiter*innen der Medizinischen Fakultät OWL konzipieren derzeit unter besonderer Berücksichtigung einer medizin-didaktischen Perspektive umfangreiche Lehr- und Lerneinheiten zu den Themen Reanimation und Blutentnahme; zudem befassen sie sich u.a. mit der frühzeitigen curricularen Verankerung der Szenarien, der Implementierung in das Medizinstudium und der Evaluation dieser. Des Weiteren wird ein interprofessionelles Fallszenario zum Thema Hygiene von allen Standorten gemeinsam entwickelt.
Die entwickelten Lehr- und Lernmedien werden zum Projektende als Open Educational Ressource (OER) zur Verfügung gestellt werden und sind dadurch auch für andere Hochschulstandorte nutzbar.
Verantwortliche Leitung:
Frau Prof’in Dr. med. Claudia Hornberg
Projektkoordination:
Wissenschaftliche Mitarbeitende:
Dr. med. Anne-Kathrin Eickelmann
Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Claudio Krause
Franziska Folberth
Die Medizinstudierenden der ersten Generation an der Medizinischen Fakultät OWL konnten mit Start des zweiten Studiensemesters kurz vor Ostern bereits das zweite Virtual Reality (VR)-Szenario testen. Diesmal ging es um die Vorbereitung einer Blutentnahme: Das von Forschenden der Medizinischen Fakultät OWL und der Hochschule Emden/Leer im BMBF-Projekt „Digitale und Virtuell unterstütze Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ entwickelte VR-Szenario wurde dabei eingebettet in einen aufbereiteten Fall eines Patienten, der aufgrund einer Pneumonie in ein Krankenhaus eingeliefert wird, wo ihm einige Blutentnahmen bevorstehen.
Die in dem Zuge eingesetzten Medien und eigens dafür konzipierten digitalen Lehr-/Lernmaterialien im LernraumPlus (Moodle) sowie das VR-Szenario unter dem Seminar-Motto „Gut vorbereitet ist halb punktiert“ fanden bei den Teilnehmer*innen überwiegend großen Anklang, so die bisherigen Ergebnisse der durchgeführten Evaluation. „Alles perfekt, macht total viel Spaß und man lernt viel viel mehr als in anderen Formaten“ lautete zum Beispiel eine der Rückmeldungen zu den Inhalten des LernraumPlus. Das VR-Szenario wurde neben anderen positiven Aspekten auch aufgrund der Interaktivität der Lernmethode als hilfreich bei der Reproduktion von Handlungswissen bewertet.
Das Seminar inklusive Vor- und Nachbereitung im digitalen LernraumPlus konnte im Rahmen des Themenblocks „Atmung & Kreislauf I“ (Klinisches Denken und Handeln) integriert werden, daran anschließend fand einige Tage später die SkillsLab-Einheit „Blutentnahme“ mit der praktischen Durchführung einer Blutentnahme am Modell statt.
VR-Simulation „Reanimation“ geht in den Praxistest
Die ersten Medizinstudierenden konnten die von Forschenden der Medizinischen Fakultät OWL und der Hochschule Emden/ Leer im BMBF-Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ entwickelte Virtuelle Realität (VR)-Simulation zum Thema „Reanimation“ Mitte November 2021 im Rahmen des Seminars „Basismaßnahmen der cardiopulmonalen Reanimation (BLS) des Erwachsenen“ der Notfallmedizinlehre testen.
Den ganzen Artikel lesen Sie unter: https://blogs.uni-bielefeld.de/blog/medizin/entry/vr_simulation_reanimation_geht_in
Im Rahmen des für das DiViFaG-Projekt erstellten Lernraums zum Thema „Gut vorbereitet ist halb punktiert“ haben die Forschenden neben dem VR-Szenario unter anderem Materialien zur Vorbereitung auf die Blutentnahme erstellt. Hier finden Sie zur Veranschaulichung eines dieser Materialien in Form eines Skripts zur schrittweisen Handlungsanleitung einer venösen Blutentnahme:
Im Rahmen des Projektes wurde auch eine kleine Podcastserie zum Thema „Reanimation“ produziert.
Eine Reanimation erfordert neben dem sofortigen Eingreifen anwesender Personen, auch die Versorgung durch eine Vielzahl an Gesundheitsberufen. Diese interprofessionelle Zusammenarbeit ist ein wichtiger Faktor, der großen Einfluss auf den Genesungsverlauf der Person hat.
Projektmitarbeiter Frank Homp spricht daher mit Personen verschiedener Gesundheitsberufe, die an Reanimationen beteiligt waren, über ihre Erfahrungen aus dem Berufsleben.
In dieser Folge sprechen wir mit Marco.
Marco ist (unter anderem) Leitstellendisponent in Bielefeld und erzählt uns, wie es ist als erster "vor Ort" zu sein und warum man die 5-W-Fragen, die wir wahrscheinlich alle einmal gelernt haben, gar nicht mehr parat haben muss.
Zur Folge geht es hier.
In dieser Folge sprechen wir mit Philip.
Philip ist Notfallsanitäter in Bielefeld und erklärt uns unter anderem, warum er kein Rettungssanitäter ist und warum man manchmal bei voller Fahrt im Rettungswagen auf dem Patienten sitzend weiterreanimieren muss(te). In dem Gespräch tauchen ein paar Begriffe auf, die u.U. nicht allen Zuhörer*innen geläufig sind, daher haben wir unter dem Player ein kleines Glossar mit diesen Begriffen angelegt.
Zur Folge geht es hier.
In dieser Folge sprechen wir mit Kathrin.
Kathrin ist Notärztin in Bielefeld und erklärt uns unter anderem, warum es für sie am Ort des Geschehens eher Hands-Off als Hands-On heißt und warum man Notärztin "nicht studiert".
Zur Folge geht es hier.
In dieser Folge sprechen wir mit Anja.
Anja ist Altenpflegerin mit langjähriger Erfahrung im Bereich der ambulanten Pflege und erzählt uns von einer Geschichte in der aus einem gestürzten älteren Mann plötzlich eine reanimationspflichtige ältere Dame wurde.
Zur Folge geht es hier.
Aus den unterschiedlichsten Gründen wird im Falle eines plötzlichen Herzstillstandes nicht immer sofort, von jeder*m, die notwendige Hilfe geleistet. Wie oft Menschen einen plötzlichen Herzstillstand erleiden und welche Hilfe geleistet wurde, ist auch gar nicht so einfach zu messen. In dem folgenden Video möchten wir Sie mit ein paar Zahlen konfrontieren, welche die aktuelle Lage der Laienreanimation wiederspiegeln. Sie verdeutlichen, warum nach wie vor darauf hingewiesen werden muss, dass JEDE und JEDER Hilfe leisten sollte, wenn es die Situation verlangt.
Zum Video geht es hier.
Das im Rahmen des Projektes von den Mitarbeiter*innen der Medizinischen Fakultät (Inhalt und Ablauf) gemeinsam mit dem Standort Emden/Leer (VR-Umsetzung) entwickelte VR-Szenario zu Reanimation dient dazu, den Ablauf einer Reanimation einzuüben. Hier können Sie sich die VR-Simulation als Video anschauen.
Fachhochschule Bielefeld
Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit
Projektleitung: Prof.´in Dr. med. Annette Nauerth
Teilprojektleitung: Prof. Dr. phil. Katja Makowsky, Dipl.-Berufspäd. (FH) Christiane Freese
Hochschule Osnabrück, Campus Lingen
Fakultät Management, Kultur und Technik
Teilprojektleitung: Prof.´in Dr. rer. medic. Stefanie Seeling
Universität Bielefeld
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Teilprojektleitung: Prof.´in Dr. phil. Anna-Maria Kamin
Hochschule Emden/ Leer
Fachbereich Technik
Teilprojektleitung: Prof. Dr. rer. nat. Thies Pfeiffer