Juniorforschungsgruppe „Gesunde Orte - Therapeutische Landschaften“
finanziert durch die Peter Beate Heller-Stiftung im Stifterverband
Das Konzept der „Therapeutischen Landschaften“ hebt die heilende Wirkung von Umwelten sowie Orten zur Erholung von Krankheit bzw. deren Einfluss auf die psychische oder mentale Gesundheit hervor. Im Sinne einer salutogenetischen Orientierung gewinnen der Erhalt und die Förderung von Gesundheit durch die optimale Nutzung von Umweltressourcen an Bedeutung, sodass auch die inhaltliche Ausgestaltung des Begriffs der Therapeutischen Landschaften zunehmend umfangreicher und gleichzeitig unübersichtlicher wird. Die Juniorforschungsgruppe „Gesunde Orte - Therapeutische Landschaften“ untersucht die Lebensumwelten von psychisch erkrankten Menschen im Setting psychiatrischer Einrichtungen in Deutschland, da der Behandlungserfolg der Patient*Innen maßgeblich von den Umwelten mitgeprägt wird. Hierzu zählen die unmittelbare Umwelt (Klinik/Klinikumgebung), die direkte Umgebung (Straße, Viertel/Quartier, Bezirk) und die übergeordnete Lebensumwelt (Stadt, Dorf u. a.). Für die Beantwortung der Forschungsfrage, ob und ggf. welche Therapeutische Landschaften einen Einfluss auf psychisch erkrankte Menschen im Hinblick auf die Gesundheit und das Wohlbefinden im klinischen Setting haben, greift das inter- und transdisziplinär ausgerichtete Forschungsvorhaben auf ein gesundheitswissenschaftliches, soziologisches, psychologisches, medizinisches und landschaftsökologisches Methodenspektrum zurück. Potenziale und Risiken von Therapieräumen im Inneren der Kliniken und begrünte Außenanlagen werden als Therapeutische Landschaften untersucht. Auch virtuelle Landschaften sind im Kontext des klinischen Settings vor dem Hintergrund ihrer gesundheitlichen Auswirkungen ebenfalls Gegenstand der Untersuchung.
In dem Vorhaben arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld, der Ruhr Universität Bochum und der Freien Universität Bozen (Südtirol) zusammen.
Prof. Dr. med. Claudia Hornberg; Diplom-Biologin, Diplom-Ökologin
(Projektleitung)
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG Sustainable Environmental Health Sciences
Dr. PH. Timothy McCall
(Projektkoordinator und Leiter der Juniorforschungsgruppe) Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG Sustainable Environmental Health Sciences
PD Dr. med. Christine Norra
Ärztliche Direktorin LWL-Klinik Paderborn, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät/ LWL-Universitätsklinikum Bochum
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Stefan Zerbe
Freie Universität Bozen, Fakultät für Naturwissenschaften und Technik
PD Dr. phil. habil. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Kristina Hennig-Fast
Therapeutische Abteilungsleitung Allgemeine Psychiatrie II, Psychologische Psychotherapeutin/Klinische Neuropsychologin (GNP), Ev. Klinikum Bethel, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Hannah-Lea Schmid (M.Sc.) ist seit November 2020 Promotionsstipendiatin der Juniorforschungsgruppe „Gesunde Orte - Therapeutische Landschaften“ der Medizinischen Fakultät OWL. Im Rahmen ihrer Promotion befasst sie sich vor allem mit der natürlichen therapeutischen Landschaft von psychiatrischen Kliniken.
Ihr Bachelorstudium der Biologie absolvierte sie an der Freien Universität Berlin, in ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit der molekularen Diversität von Archaeorhizomyceten. Ihr Interesse an Ökologie und Umwelt und deren Auswirkungen auf Menschen führte sie zu ihrem Masterstudium der Stadtökologie an der Technischen Universität Berlin. Während des Studiums war sie als studentische Mitarbeiterin mit Lehraufgaben am Institut für Ökologie tätig. Im Rahmen ihrer Masterarbeit analysierte sie die Wahrnehmung von Wohnumfeldgrün aus der Fensterperspektive.
Forschungsschwerpunkte
Projekte
Publikationen
Michel Rinderhagen ist seit Mai 2021 Stipendiat in der Juniorforschungsgruppe LebensLand. Er kommt aus dem Bereich der Umweltpsychologie. Im Rahmen des Lebensland - Projektes und des Konzeptes der Therapeutischen Landschaften interessiert ihn hauptsächlich, wie sich die natürliche und soziale Umwelt auf den Menschen auswirkt und wie einzelne Elemente der natürlichen Umwelt dazu genutzt werden können, das menschliche Wohlbefinden zu verbessern.
Menschliches Denken und Verhalten hat ihn schon immer interessiert, daher hat er früh mit dem Gedanken gespielt, Psychologie zu studieren. Nach seinem Work-and-Travel Aufenthalt in Neuseeland hat er den Bachelor in Psychologie an der Radboud Universität in Nimwegen begonnen. Während seines Auslandssemesters in Asheville, North Carolina, hat er viel seiner Freizeit in der Natur beim Wandern in den Blue Ridge Mountains verbracht und hat dort beschlossen, sich auch beruflich mehr dem Thema Umwelt zu widmen. Seinem Interesse an Mensch-Umwelt-Interaktionen folgend hat er den Masterstudiengang „Environmental Psychology“ an der Universität Groningen belegt und 2020 erfolgreich abgeschlossen.
In seiner Masterthese hat er sich mit der Risikowahrnehmung und Handlungsbereitschaft in Bezug auf zwei Folgen des Klimawandels (Dürreperioden und Überschwemmungen) und der Rolle der wahrgenommenen Wirksamkeit von Handlungen im Umgang mit dem Klimawandel beschäftigt.
Bevor er dem Lebensland Projekt beigetreten ist, war er zwischen November 2020 und Mai 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld beschäftigt. Dort hat er, als Teil der Arbeitsgruppe 1 Sustainable Environmental Health Sciences, an dem Projekt „Umweltbewusstsein und Risikowahrnehmung in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland“ mitgewirkt, wo unter anderem Zusammenhänge zwischen der Risikowahrnehmung der Corona-Pandemie und des Klimawandels aufgezeigt werden konnten.
Forschungsinteressen:
Es besteht eine enge Kooperation mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der LWL-Kliniken Paderborn, Gütersloh und dem Evangelischen Klinikum Bethel.