In der AG „Zelluläre Neurophysiologie“ untersuchen wir Signaltransduktionsprozesse, die die Aktivität erregbarer Zellen steuern. Wir benutzen dazu zell- und molekularbiologische sowie elektrophysiologische Methoden, um aufzuklären, wie Veränderungen in diesen Signalwegen als Ursache pathologischer Symptome identifiziert werden können. Hierbei kann es sich um Erregungsstörungen in Neuronen oder Herzzellen handeln, die durch eine veränderte elektrische Aktivität bestimmter Transmembranproteine hervorgerufen werden. Diese Membranporen (Ionenkanäle) ermöglichen den extra- und intrazellulären Austausch geladener Teilchen. Sie unterliegen einer streng abgestimmten Regulation und bestimmen die Aktivität der Zellen und der Gewebe. Treten nun Mutationen in solchen Ionenkanälen (Kanalopathien) auf, ändert sich deren physiologische Funktion und es kommt zu Krankheitssymptomen ganzer Organe. Bisher sind etwa 150 Ionenkanalmutationen im Nervensystem, im Herz, in der Niere und im Immunsystem nachgewiesen worden, die z.B. mit bestimmten Epilepsieformen, Vorhofflimmern, nephrogenem Diabetes insipidus oder Myasthenia gravis in Verbindung gebracht werden.
In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir in Kooperation mit Kliniken zunächst aus Würzburg die Beteiligung insbesondere von Kaliumionenkanälen an der Ausprägung neurologischer, kardialer und psychiatrischer Krankheitssymptome.