POL ist eine in der Medizin etablierte Lehr-Lernmethode, bei der exemplarische Problemstellungen anhand von realistischen Fallbeispielen in Kleingruppen bearbeitet werden. Die Studierenden wenden dabei ihre bereits erworbenen Kompetenzen an und entwickeln Routinen und Strategien zur fallbezogenen Entscheidungsfindung und Kooperation.
Im Modellstudiengang Medizin an der Universität Bielefeld kommen die sogenannten POL-Fälle entlang des Curriculums über den gesamten Studienverlauf hinweg zum Einsatz, sodass ein breites Spektrum von Behandlungsanlässen und Kontextfaktoren abgebildet werden kann. Ein besonderer Fokus wird dabei zum einen auf die Auseinandersetzung mit der Diversität von Patient*innen gelegt sowie zum anderen auf die interprofessionelle und sektorenübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Der mehrwöchige Prozess der Fallbearbeitung gliedert sich in ein Auftakttreffen, eine selbstgesteuerte Arbeitsphase und ein Abschlusstreffen, bei dem die erarbeiteten Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Beide Treffen folgen einem schematischen Ablauf (orientiert an der Siebensprung-Methode nach Weber, 2007, siehe Abbildung). Am Ende einer Fallbearbeitung dokumentieren die Studierenden ihre Ergebnisse und Lernerfolge.