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Der Aufbau der Steuerverwaltung in den neuen Ländern

Ein Erfahrungsbericht

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© Universität Bielefeld/Ostwestfälisch-Lippischer Steuerkreis e. V.

Der Aufbau der Steuerverwaltung in den neuen Ländern

Ein Erfahrungsbericht

Am 21. März 2024 fand die siebte öffentliche Veranstaltung des Ostwestfälisch-Lippischen Steuerkreises statt. Herr Robert Oppermann, Ministerialdirigent a. D., referierte als Zeitzeuge über den Aufbau der Steuerverwaltung in den neuen Bundesländern.

Herrn Oppermanns Vortrag begann mit der Öffnung der Berliner Mauer. In einem kurzen geschichtlichen Einblick fasste er wichtige Eckdaten und Ereignisse der Wiedervereinigung zusammen.

Sodann berichtete er von den Herausforderungen, die sich aus dem Aufbau einer Steuerverwaltung in den neuen Ländern ergaben. Eine selbständige Steuerverwaltung bestand in der DDR seit dem Jahr 1952 nicht mehr. Insbesondere die geplante Einführung der Umsatzsteuer nach dem Muster der Bundesrepublik schon im Sommer 1990 verlangte daher kurzfristig nach dem Aufbau einer funktionsfähigen Steuer- und Zollverwaltung.

Im Folgenden berichtete der Referent über die Schwierigkeiten der Personalgewinnung für die 121 neu gegründeten Finanzämter. Er selbst führte viele Vorstellungsgespräche. Den neu gegründeten Finanzämtern wurden Partnerschaftsfinanzämter aus den alten Bundesländern zur Seite gestellt. So betreute Ministerialdirigent a. D. Oppermann, aus Nordrhein-Westfalen stammend, Finanzämter in Brandenburg.

Nachfolgend richtete sich der Bericht auf die Unterbringung der noch wachsenden Finanzämter. Diese wurden zunächst unter anderem in ehemaligen Kasernen und Liegenschaften der allgemeinen Verwaltung und der Stasi einquartiert, bis später neue Gebäude errichtet wurden.

Im Anschluss schilderte Herr Oppermann den Aufbau der Automation der Finanzverwaltung in den seinerzeit neuen Bundesländern. Hier übernahm die bayerische Finanzverwaltung eine Führungsrolle, was der Referent fachlich würdigte, aber auch politisch mit der Feststellung bedachte, dass die elektronischen Prozesse auf Siemens-Rechnern gelaufen seien und Siemens eben in Bayern gesessen habe.

Abschließend betonte der Vortragende, dass ihm die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den neuen Bundesländern viel Freude bereitet habe, und lobte deren Mitarbeit und Engagement.

Im Anschluss beantwortete Ministerialdirigent a. D. Oppermann noch Fragen der interessierten Zuhörerschaft aus Beratung, Wissenschaft, Wirtschaft und Studentenschaft. Der Vortrag war insbesondere für die zahlreich erschienenen Studenten ein besonderes Erlebnis, da sie selbst diese Zeit nicht miterlebt hatten.

Der Steuerkreis dankt Herrn Ministerialdirigent a. D. Robert Oppermann für seinen spannenden Erfahrungsbericht und der Kanzlei BKS Rechtsanwälte für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.

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