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BU2BU

© Universität Bielefeld

BU2BU meets „New Work”

Workshop am 24.11. und 01.12.2020

Laut einer Bitkom-Studie kommunizieren sechs von zehn deutschen Unternehmen immer noch häufig mit dem Fax-Gerät. Wie passt das noch ins Jahr 2020? Dies ist nicht nur anlässlich der Pandemie ein enormer Wettbewerbsnachteil, sondern widerspricht Mega-Trends wie der Digitalisierung, Flexibilisierung und Individualisierung sowie dem Wertewandel, welche allesamt unter den Begriff „New Work“ fallen.

Im Rahmen des ersten Online-Workshops hat Frau Dr. Natascha Henseler ein vorbereitendes Coaching zum Thema „New Work“ gegeben. Wir leben in einer Welt, die von Flüchtigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägt ist. Dies erfordert einerseits eine Anpassung der Unternehmen an die komplexeren Umweltbedingungen und führt andererseits auch zu veränderten Anforderungen an die Arbeitnehmer. Diese Erwartungen wurden uns während des Workshops auf eindrucksvolle Weise nahegebracht, indem jeder Teilnehmer einen Selbsttest zur individuellen Ermittlung des Mindsets und der Resilienz ausfüllen durfte. Hierbei kann festgehalten werden, dass es keine universell beste Arbeitssituation gibt, sondern dass die individuelle Wahrnehmung jedes einzelnen Arbeitnehmers ausschlaggebend für dessen Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist. Neue Entwicklungen zeigen, dass sogar „Job Crafting“ möglich ist, bei dem Arbeitnehmer aktiv und individuell die eigene Arbeit mitgestalten und verbessern können.

Der zweite Teil des Workshops hat die theoretischen Ideen hinter dem Begriff „New Work“ noch greifbarer gemacht, indem ein Praxis Talk mit Unternehmensvertretern gezeigt hat, wie bestimmte Maßnahmen auf verschiedene Art den Arbeitsalltag ändern. Lasse Rheingans, Inhaber und Chef der Rheingans GmbH, hat seine revolutionäre Kürzung von einem 8- auf einen 5-Stunden-Arbeitstag bei gleichem Gehalt vorgestellt. Dies erfordert höchste Konzentration und Rücksicht auf Kollegen, was sich jedoch in der gewonnenen Freizeit für die Mitarbeiter mehr als auszahlt. Neue Ideen und Denkansätze wie die Einführung eines Glücks-Indexes oder eine Yogalehrerin zur mentalen Ausgeglichenheit prägen die Herangehensweise von Lasse Rheingans an die „New Work“ Entwicklung.

Dr. Christian Wagner, Leiter für Prozesse, Methoden & Tools, und Christoph Wagener, Head of Human Resources von CLAAS E-Systems, haben dargestellt, welche Fragen durch die Mega-Trends aufkommen können, beispielsweise wann Agilität überhaupt Sinn macht. Agilität beschränkt sich nicht nur auf Software Entwicklung, wie man im ersten Moment vielleicht denken würde. Agile Methoden können in einer Vielzahl von Unternehmensbereichen, die von hoher Volatilität und Variabilität geprägt sind verwendet werden. Selbst im Human Resources oder Controlling Bereich kann ein Umdenken Sinn machen.

Fabian Henze, Head of Agile Center of Excellence, und Marc Sundermann, HR Development,  von der Miele & Cie. KG informierten über die Entwicklung hin zu neuen Strukturen. Sie beschäftigen sich momentan ebenfalls mit Agilität z.B. im Rahmen eines effizienten Informationsaustauschs auf einem „digital marketplace“, womit eine agile Teamkultur vorangebracht wird. Außerdem spielen Partizipation und Empowerment der Mitarbeiter eine große Rolle, sodass klassische Hierarchiestrukturen langsam umgedacht werden.

In einer anschließenden Diskussionsrunde wurden die Beiträge der Referenten kritisch hinterfragt. Es wurden Chancen und Risiken der Implementierung neuer Vorgehensweisen aufgezeigt, die fortlaufend beachtet werden müssen.

Der „New Work“ Workshop hat uns alle zum Nachdenken angeregt. Was brauche ich zum produktiven Arbeiten? Welcher Arbeitsplatz passt zu mir? Was macht mir Spaß? Wie arbeite ich am besten? Diese Fragen sollte jeder für sich beantworten, um nicht nur Arbeit nach Vorschrift, sondern nach eigenen Vorstellungen zu leisten.

Luisa Finke

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