Am 16.04.2019 fand der erste Vortrag der Veranstaltungsreihe „Meet an Entrepreneur“ im Sommersemester 2019 statt. Rund 60 Studierende aller Fachrichtungen folgten der Einladung des Lehrstuhls für Gründungsmanagement in Kooperation mit dem Zentrum für Unternehmensgründung an der Universität Bielefeld. Sie erhielten spannende Praxiseindrücke aus den Gründungserfahrungen von Peter Krause, Gründer von Befreites Lernen.
„Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher, aber dafür ist es nicht gebaut.“ – Getreu dieses Mottos hat Peter Krause Befreites Lernen gegründet. Hierbei handelt es sich um ein bewegungsorientiertes Lerncoaching mit dem Ziel der Potenzialentwicklung. Vor seiner Gründung konnte er Probleme im Bereich der Nachhilfe, auf die etwa 13 Prozent aller Schülerinnen und Schüler zurückgreifen, beobachten. Diese verhilft häufig zu einer kurzfristigen Notenverbesserung, zielt jedoch nicht auf eine langfristige Verbesserung des Lernverhaltens ab. Durch Befreites Lernen bietet Peter Krause das Freilegen der natürlichen Lernfähigkeit und Stressabbau im Lernverhalten sowie Seminare, Workshops und Lerncoachings zur Verbesserung und effizienteren Nutzung der neuronalen Basis für verschiedene Zielgruppen an.
Seinen Werdegang kennzeichnen verschiedene Stationen: von einer Ausbildung als Fachinformatiker über eine Tätigkeit als Yogalehrer bis hin zum Studium der Sportwissenschaft. Besonders in seinem Studium und seiner Freizeit hat er sich mit verschiedenen Bewegungsmethoden, dem Body-Mind Centering und der Potenzialentwicklung beschäftigt. Nach der Idee für seine Gründung besuchte er Veranstaltungen des Zentrums für Unternehmensgründung und der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld. Zudem konnte er im Rahmen eines privaten Tanzkurses durch Diskussionen über seine Idee Kontakt zu einer Leiterin einer Kindertagesstätte knüpfen. Darauf aufbauend folgten verschiedene Gespräche mit anderen Kindertagesstätten sowie der Stadt Bielefeld und einer Krankenkasse. Letztere konnten bereits als Kunden gewonnen werden. Zudem greift Peter Krause auf den Mentorenservice OWL zurück. Durch seinen Mentor erfährt er nicht nur allgemeine Unterstützung und Feedback, es ist auch ein Kontakt zu einem potenziellen Ankerkunden entstanden.
Darüber hinaus hat Peter Krause im Jahr 2017 den Ideenwettbewerb des Innovationslabors OWL gewonnen. Außerdem bekommt er seit November 2018 das Gründerstipendium NRW. Bei dem Pitch für dieses Gründerstipendium, der auf die Einreichung einer Ideenskizze folgte, entstand durch ein Jurymitglied eine Verbindung zu dem Zentralverband des Deutschen Handwerks – nun ein weiterer Kunde von Peter Krause. Aktuell gehören der Aufbau von Ankerkunden sowie das Einstellen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den nächsten Zielen.
Besonders spannend für die Studierenden war es, die konkreten Tipps für eine Gründung aus der retrospektiven Sicht des Gründers zu erfahren. Für die Gründerinnen und Gründer von morgen ist es wichtig, eine Vision zu haben, auf die eigene Intuition und Impulse zu vertrauen sowie Unterstützungsangebote wahrzunehmen. Nichts hemmt das eigene Gründungsvorhaben zudem so sehr wie die eigenen Zweifel. Im Rahmen der Stärkung des eigenen Netzwerks und für ein Feedback aus verschiedenen Perspektiven gab Peter Krause den Studierenden final mit, überall von der eigenen Gründungsidee zu erzählen.