POU-Silberjubiläum
Im Rahmen des Personalmanagements allgemein sind es insbesondere die Lehrbuchpublikationen, die anzuführen sind. Hier ist insbesondere eines der erfolgreichsten Personallehrbücher der letzten Jahrzehnte anzuführen. Ursprünglich von seinem akademischen Lehrer, Professor Jürgen Berthel, begründet, führt seit gut einem Jahrzehnt Professor Becker die Aktualisierungen und Veränderungen verantwortlich durch. Im Herbst 2021 erscheint nunmehr die 12. Auflage. Auch die eine oder andere Publikation eher allgemeiner Art ist erschieden (s. dazu das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis).
Die erste wesentlich Publikation von Professor Becker ist seine Dissertation (1985) zu Anreizsystemen (3. Auflage) für Führungskräften im strategischen Management. Die Thematik wird seitdem immer wieder in Lehre wie Forschung weiterverfolgt. Dies betrifft sowohl Publikationen zu variablen Vergütungen wie auch zu immateriellen Anreizen – auch mit Kooperationspartnern aus der Praxis (s. dazu das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis).
Die Habilitationsschrift von Professor Becker (zu "Grundlagen betrieblicher Leistungsbeurteilungen: Leistungsverständnis und -prinzip, Beurteilungsproblematik und Verfahrensprobleme" (1991) wurde in der 5., aktualisierten und überarbeiteten Auflage (2009) publiziert. Sowohl in der Scientific Community als auch in der betrieblichen Praxis wurde diese Arbeit gut aufgenommen. Zu anderweitigen Publikationen siehe das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis.
"L'art pour l'art" so hatte man in der Vergangenheit und hat teilweise noch heute von der praktizierten Personalentwicklung in Betrieben. Dass es sich um eine ökonomisch wirksame Funktion handeln sollte, wurde oft vernachlässigt. Personalentwicklung sollte nicht um ihrer selbst willen stattfinden, sondern – so unsere Annahme – um betriebliche (und durchaus auch individuelle) Bedarfe zu decken. Dazu bedarf es als Hilfsfunktion einer Evaluation von PE-Aktivitäten, -Prozessen und -Systemen sowie diversen Aktivitäten einer Transfersteuerung. Es geht dabei darum, dass das, was gelehrt und gelernt wurde, im Arbeitsfeld "auf die Strasse zu bringen". Dazu bedarf es gesonderter Aktivitäten – angefangen von der Bedarfserhebung über die Planung und die Qualifizierung an sich (= Transfervorsteuerung) bis hin zum zurück an den Arbeitsplatz (= Transfersicherung). Verschiedene Akteure sind beteiligt, verschiedene Instrumente sollten eingesetzt werden. Mit solchen und ähnlichen Fragen haben wir uns seit den 1990er Jahren immer wieder einmal auseinandergesetzt (allerdings diesmal ohne eine eigene Monografie von Professor Becker). Auch mit der Frage, warum Betriebe sich eigentlich davor scheuen, eine Transfersteuerung einzusetzen.
Zu Beginn seiner akademischen Karriere hatte das Personalmanagement noch keine besondere Rolle im Rahmen der strategischen Führung. Erst langsam thematisierte die Scientific Community die Beziehung, ebenso langsam entwickelte sich die betriebliche Praxis in diesem Zusammenhang. Professor Becker beteiligte sich bereits frühzeitig an dieser Diskussion (s. dazu das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis). Ein weiteres Ergebnis der Auseinandersetzung war das mittlerweile in der 5. Auflage (2018) erschiene Lehrbuch zur strategische Unternehmungsführung.
Ein wenig beschäftigten wir uns auch mit Besonderheiten der Personalarbeit in Familienunternehmen (s. dazu das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis). Dieses ursprünglich stiefmüttlerlich behandelte Thema ist zum Glück mittlerweile von anderen aufgegriffen und intensiv(er) untersucht worden.
Gewissermaßen in einem Sidestep beschäftigte sich Professor Becker mit Organisationsfragen und zwar speziell zur Organisation der Leitung von Unternehmen. Diese Fragestellung wird normalerweise in Publikationen weniger thematisiert, wenngleich sie im Zusammenhang des Corporate Governance an Gewicht gewonnen hat. Beiräte, hierarchisches Verhältnisse der Leitungsorgane zueinander, Kooperation u. a. m. wurde thematisiert (s. dazu das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis).
Eigentlich ist seit den 1970er Jahren klar, dass ein demografischer Wandel auch auf deutsche Betriebe zukommt. Die Bielefelder Kollegen Birg und Kaufmann haben dies bereits frühzeitig augezeigt. Dies ist letztlich eine Herausforderung der sich zunächst das Personalmanagement (in Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung) stellen sollte. Dieser strategischen Aufgaben haben wir uns sowohl in der Forschung als auch in der Lehre frühzeitig gestellt – getreu dem Motto "Wir bilden die Führungskräfte von morgen aus und dementsprechen müssen wir sie für zukünftige Aufgaben qualifizieren!". Dem Konzept einer demografieorientierten Personalarbeit widmeten wir uns – partiell in Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben und dem Gildenhaus – daher immer wieder seit Anfang der 2000er Jahre. Themenschwerpunkte waren dabei v. a.: Personaleinführung, Realistische Rekrutierung, Fokussierung vernachlässigter Personalgruppen (Frauen, Ältere, Migrant|innen/Flüchtlinge, Junge ohne Schulabschluss), Personalbindung u. Ä.
Das Personalmanagement an Hochschulen ist ein lange - in Forschung wie Praxis - vernachlässigtes Thema. Dies hat sich geändert. Professor Becker hat (gemeinsam auch mit Assistent|innen und einer Kollegin) versucht, die Erkenntnisse aus der wissenschafltichen Personalforschung auf das spezifische Objekt "Hochschule" zu übertragen. Im Fokus stehen dabei die Professor|innen, ohne die anderen Personalgruppen zu vernachlässigen. Alle zentrale Personalfunktionen werden dabei sowohl allgemein als auch spezfisch auf den Hochschulkontext thematisiert. Vorläufiges Endergebnis der Arbeit ist eine dreibändige Monografie. Zudem wurden verschiedene andere Beiträge im Zeitablauf publiziert (s. dazu das inhaltlich strukturierte Publikationsverzeichnis).