Die Promovierenden und Postdoktorand*innen thematisieren mit der körperlich-leiblichen Dimension von gesellschaftlichen Existenzweisen sowie deren Bedeutung für die Transformation von Geschlechterordnungen spezifische Forschungsfragen, die in der Geschlechterforschung bislang wenig bearbeitet wurden. Zentrale Themen – wie Sozialisation, Sorge, Familie, Schule, berufliche Ausbildung, Arbeitsteilung, Gewalt, Gesundheit/Krankheit, Sport, Migration, Organisationen, Kunst, Literatur, Musik – sollen dabei mit dem Fokus auf körperlich-leibliches Erleben grundlegend neu gedacht und erforscht werden.
Die so gewonnenen innovativen Erkenntnisse über Geschlecht, Geschlechterverhältnisse und Geschlechterordnungen qualifizieren die Nachwuchswissenschaftler*innen sowohl für eine wissenschaftliche als auch für außeruniversitäre berufliche Karrieren. Besonders im Bereich der schulischen und beruflichen Bildung sowie im Gesundheitssektor, aber auch in Organisationen in anderen Bereichen sind Expert*innen gefragt, die Erfahrungen von Geschlecht auf der leiblich-materiellen Ebene bei der Lösung von sozialen und politischen Problemen berücksichtigen können, ohne in eine essentialistische Sichtweise zurück zu fallen (z.B. in der Personal- und Organisationsentwicklung). Die im GRK systematisch vermittelten Kompetenzen des interdisziplinären und transkulturellen Arbeitens leisten einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen des GRK. Denn neben der Promotion innerhalb einer Disziplin verfügen sie nach dem Abschluss im Hinblick auf Geschlecht, Geschlechterverhältnisse und Geschlechterordnungen auch über ein fächerübergreifendes Wissen.
Der zeitliche Ablauf des Studienprogramms ist auf die von der DFG vorgegebene individuelle Förderdauer von 36 Monaten abgestimmt. Es basiert auf vier miteinander verbundenen inhaltlichen Schwerpunkten, denen spezifische Arbeitsformate zugeordnet sind.